1. Drunt' in der Lobau


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: Reif Autor: Alexander vonHeron

    dazwischen war. Ein Eldorado also nicht nur für die Freiluft und Freikörperkultur Fanatiker sondern auch so alles was da kreucht und fleucht. Ein beschäftigtes Surren und Summen und Brummen und ein Duft, so würzig und frisch, dass man kaum glauben konnte, nur zehn Minuten vom typischen Gestank und Lärm der Großstadt entfernt zu sein. Inzwischen war ich vorsichtig in dem dunkelblauen Donauarm hinein geschwommen - noch ein wenig innerlich unsicher ob des dunklen aber dennoch vollkommen sauberen Wassers. Die hier still liegende Donau war durch die vielen Sonnentage davor sehr angenehm warm geworden und ich hatte die Erfrischung in den Fluten durchaus genossen. Dass sich auch hier im Wasser sicherlich gleich viel Getier tummelte wie draußen auf der Wiese, war klar, aber offenbar waren ja vor allem diese mir stets dubiosen Wasserschlangen und sonstiges Schwimmgetier sehr scheu, sodass der Kontakt eher mit der einen oder anderen Alge erfolgte. Tief war der Seitenarm nicht, in der Mitte zwar so, dass man nicht stehen könnte, aber sonst ein angenehmes Beet in Kombination aus Schotterbank und feinem Schlamm, der zwischen die Zehen hindurch quoll, wenn man vom Wiesenufer ins Wasser schlüpfte. Ich war dabei, mich nach dem Bad im Wasser abzutrocknen und dann dem Studium der theoretischen Mathematik zu zuwenden, als ein älteres Paar mit Taschen und Decken bewaffnet auf die offene Lichtung einbog. Den Mann schätzte ich so zwischen sechzig und siebzig Jahren und bei seiner ...
     Begleiterin war ich mir sicher, dass sie sogar an die zwanzig Jahre jünger hätte sein können. Ehepaar, Geliebte oder doch eventuell sogar seine Tochter, überlegte ich noch kurz und verwarf dann aber den letzten Gedanken. Während hier manchmal junge Familien mit Nachwuchs zu sehen war, kleine Kinder eben, so wäre es doch eher unüblich, sagte ich mir, wenn ein älterer Vater dann mit seiner sehr erwachsenen Tochter hier gerade hier Also nein, wer da gemeinsam herkam, der hegte schon wohl auch andere Gemeinsamkeit, um nicht zu sagen: Intimitäten. Es sei denn... Aber den Gedanken verwarf ich dann ja doch von wegen was hier Vater und Tochter natürlich genauso machen hätten können wie jedes andere Paar. »Ist hier noch ein Plätzchen frei?«, fragte die Frau überaus höflich und lächelte dabei in einem Ausmaß, dass ich ohnehin niemals hätte ablehnen können. Auch nicht wollen, denn vor allem sie wirkte nicht nur attraktiv und interessant, sondern auch sehr sympathisch bereits auf den ersten Blick hin. Und weiblich noch dazu, wie gesagt - da hätte ich auch gleich ein Plätzchen auf meiner kleinen Decke angeboten, grinste ich frech in mich hinein. Die beiden standen vielleicht fünf Meter von meiner Decke entfernt im anderen Eck dieses kleinen nieder gepressten Grünflecken, der sich wegen der Nähe zu den Bäumen und den nahe gelegenen wilden Parkplätzen schräg hinten durchaus anbot. Mit Sicherheit hatte es noch jede Menge andere solcher kleinen Grüninselchen zwischen den Grasflecken, Büschen und ...
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