1. Drunt' in der Lobau


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: Reif Autor: Alexander vonHeron

    Blumenarrangement gegeben, aber es machte mir ja nichts aus, 'mein kleines Reich' zu teilen. Schon gar nicht, wenn eine Frau mit von der Partie war, wusste ich die Entscheidung sehr klar und eindeutig innerlich zu begründen. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass ich wohl eindeutig der jüngste von denen war, die sich hier nackt sonnten - aber ich habe auch nie hinterfragt, warum die Wahl auf mich gefallen war. Nennen wir es eben Schicksal und Zufall oder vor allem Glück, denn das sollte mir ab dieser Stunde in vor allem sexueller Hinsicht ab diesem Tag gewährt sein. »Aber, natürlich - sehr gerne!«, antwortete ich und nickte nicht nur aus reiner Höflichkeit zu. Das Paar lächelte unisono, als die beiden zu mir herüber grüßten und breiteten eine Decke aus. Eine Decke von wahrlich leuchtend roter Farbe, ein direkt auffallender dunkler Tupfen, wie ein blühender Klatschmohn in einem hellen Feld aus goldenen Weizenhalmen. Ganz wie die Farbe der Liebe, fiel mir sofort auf und ein und sie waren mir noch um eine weitere Spur sympathischer. Ob sie wohl viel miteinander zu tun haben und ob sie es hier wohl treiben werden, fragte ich mich, denn der Mann entkleidete sich vollkommen ohne Umstände, während die Frau Handtücher aus der mitgebrachten Decke auspackte und auf die Decke drapierte. Beide redeten recht wenig miteinander, stellte ich fast, was in vielerlei Richtung hin interpretiert werden konnte: ein altes Ehepaar, das sich nicht mehr so viel zu sagen hatte, etwa. Wie würden ...
     sie wohl wirklich drauf sein, nach all den Jahren? Ich legte mich auf meine Decke, mit meinem Kopf in Richtung der Böschung mit dem daran aufragenden Baumbestand, so dass ich die wärmenden Strahlen der hochstehenden Sonne genau in mein Gesicht bekam. Der Mann und die Frau würden mir zwischen die Beine schauen können, falls sie dazu das Verlangen verspürten und mit mir das eine oder andere Wort tauschten. Das war eben nun mal im Nacktbereich vollkommen klar - dennoch aber fühlte ich den feinen Unterschied, dass ich diesmal das Bewusstsein über diese Situation ein wenig lenkte und diese auch genoss. Natürlich lag mir um vieles mehr an den weiblichen Blicken, klar - aber wenn es ihn aufgeilte, dann hatte sie ja auch vielleicht etwas davon und ich in Summe gesehen dann ebenso, lächelte ich und schloss die Augen so weit zu einem feinen Schlitz, dass ich immer noch alles gut genug sehen konnte, ohne geblendet zu sein. Sexuelle Umwegrentabilität hätte das wohl ein Volkswirt genannt, ein Mathematiker sah dies als additive Steigerung des homogenen Erektionsvektors. Sollten sie doch nur machen, woran ihnen lag! Ich lag auf dem Rücken und schaute in den Himmel und die vorbei ziehenden Wolken. War in Gedanken bei meiner früheren Freundin, die angeblich mit ihrem Vater unterwegs war. Ob die beiden hierher kommen würden, grinste ich vor mich hin und konnte es mir kaum vorstellen. War ja so schon Sabine fast nur mit Gewalt dazu überredet worden, ein Sonnenbad mit mir hier zu versuchen - ich ...
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