Pfarrhaus 02
Datum: 02.12.2018,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
die zum größten Teil mit seinen Verbindungen in Berlin zu tun hatten. Das war gut und schön, aber er hatte auch eine, die in Travemünde angesiedelt war. Das hörte sich noch besser an, denn Travemünde war nicht weit von Hamburg entfernt -- seinem zukünftigen Arbeitsort. Harald Wiesler war verblüfft Natürlich hatte er mitbekommen, wie sein IM mit der Zielperson nach Berlin gefahren war, und er hatte auch mitbekommen, wie sie beide wieder über den Grenzübergang Marienborn in den Westen gewechselt waren. Es war ein gutes Zeichen, dass Georg Singer mit dem Pater zu zweit unterwegs war. Also beunruhigte es ihn nicht zu sehr, dass er keine Möglichkeit gefunden hatte, die beiden in Westberlin observieren zu lassen. Zusätzlich beruhigte es ihn weiterhin, dass er eine kurze Nachricht von vom „Chorknaben" bekommen hatte, die darüber informierte, dass dieser sich für einige Wochen in Travemünde aufhalten würde, um eventuell Vorbereitungen zu treffen, um tatsächlich als Haushälterin für den Priester tätig zu werden. So schnell hatte er das gar nicht erwartet, aber er würde sich sicherlich nicht darüber beklagen wollen. Allmählich wurde es Zeit, dass er seine Oberen darüber informieren sollte, dass sein Informant „Chorknabe" höher in der Wichtigkeit eingestuft werden musste. Die Aussicht mehr oder minder direkt eine Quelle an der Führungsakademie der Bundeswehr zu bekommen, war etwas, dass seine Karriere in der Stasi sicherlich befördern würde. Da hatte er gar keine Zweifel. Aus anderer ...
Quelle wusste er, dass der Pater tatsächlich die Tätigkeit in Hamburg als Militärgeistlicher angenommen hatte. Es passte also eigentlich alles zusammen. Es passte so gut und so reibungslos zusammen, dass es ihn schon wieder verblüffte. Vielleicht hatte er ja auch das Geschick und die Entschlossenheit von seinem Informanten unterschätzt. Er würde zusehen, dass er spätestens zum Einzug seines IM's in das Pfarrhaus eine fallweise Beobachtung arrangieren konnte. Natürlich ohne dem Beobachter zu erklären, was er nun beobachten sollte. Es reichte, wenn er die katholische Gemeinde mit dem Pfarrhaus als solches beobachten ließ, wo der Militärgeistliche seinen Sitz hatte. Für ihn waren die Familien der an der Führungsakademie studierenden internationalen Offiziere besonders interessant. Viele von den Frauen der Offiziere stammten aus spanisch-sprachigen Ländern und waren ausgesprochen katholisch gläubig. Sie würden in einem Gespräch mit der spanisch sprechenden Haushälterin des Paters ansprechbar sein. Die Offiziere mochten Geheimnisse gut bewahren können - ob das auch für deren Frauen galt, war eine andere Frage. Georg Maria wird zu Maria Ich wusste eigentlich nicht, was ich erwartet hatte, als es hieß ich solle in Travemünde die Hormonbehandlung bekommen. Jedenfalls hatte ich nicht einen Klinikaufenthalt von rund zwei Wochen vorausgesehen. Ebenso wenig vorausgesehen hatte ich, dass es sehr wenig Fragen von Seiten der Ärzte gab. Offensichtlich hatte der Freund von dem Pater ganze ...