1. Pfarrhaus 02


    Datum: 02.12.2018, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    Dies ist der zweite Teil von Pfarrhaushalt, der auf Teil 1 folgt. Es ist eine ‚ruhige' Geschichte, die aber emotionalen Stress für die beiden Protagonisten beinhaltet. * Erik von Roden Er klopfte an der Wohnungstür, an der stand ‚hier wohnen Robert und Thea' in dekorativ geschwungener Schrift. Der alte Freund begrüßte ihn sehr freundlich und nickte auch Georg Maria höflich zu, der sich vorsichtig im Schatten neben der Tür hielt. Er hatte Theo sofort wieder erkannt. „Also, Erik, ich habe ja verstanden, dass Du Deinen Schützling glaubhaft als Haushälterin ausstaffieren möchtest. Das wird nicht ganz so einfach sein. Die Momente auf der Bühne sind nur kurz, während der Tag im Alltag viele Stunden umfassen kann. Für die halbe Stunde einer Show auf der Bühne kann man unbequeme Sachen tragen, die für die Dauer eines vollen Tages im wahrsten Sinne des Wortes untragbar sind. Ich werde Dir die kniffligen Punkte schnell aufzeigen können, wenn Dein Schützling die Stretchhose für Damen und den engen, modischen Pullover anzieht und mich dann höflich begrüßt." Er nickt einfach und gab die Sachen Georg Maria ohne weitere Aufforderung, während Theo ihn in die ‚gute Stube' bat. Der junge Bursche hatte sich so unauffällig wie möglich gekleidet - in einer weiten, beigen und langen Strickjacke und einer legeren, hellbraunen Stoffhose in einem komfortablen Schnitt. Georg verschwand wortlos im Bad und würde erst nach einer guten Minute wieder zurückkehren. In der Zwischenzeit bemerkte Theo leise, ...
     dass Stimme und Gesicht wichtig für den ersten Eindruck waren, das seien schon einmal garantiert diffizile Punkte. Erik lächelte leise in sich hinein. Georg Singer kam aus dem Badezimmer heraus und begrüßte Theo höflich mit halblauter Stimme und einem netten Lächeln, als er ihm die Hand schüttelte und damit zum ersten Mal voll im Licht stand. Dem fiel bald der Kinnladen herunter: „Alter Schwede! Die helle, natürliche Stimme und das bartlose, runde Gesicht können doch nicht..." „Theo, ich habe Dir doch erzählt, dass Georg Maria ein Kastratensänger ist, nicht wahr? Hast Du das nicht geglaubt?" „Mensch, Erik -- ich habe noch nie einen Kastratensänger gesehen. Das ... ist eine echte Überraschung!" Er sah wirklich überrumpelt aus. Erik schmunzelte in sich hinein. Er war mit dem Eindruck von Theo sehr zufrieden. Der musterte den Körper von Georg noch einmal genau. „Auch Beine und Po sowie Augenbrauen sind schon akzeptabel. Es ist es einfacher mit der Umgestaltung, als ich gedacht habe. Haltung und Gang sind natürlich noch ein Manko, aber das ist rein eine Lernsache. Die Frisur lässt sich umstellen, oder besser noch durch längeres Haar neu stilisieren. Nach Deinen Worten nehme ich ja an, dass Georg permanent als Haushälterin agieren soll, nicht wahr? Dann lässt sich auch das einfach arrangieren. Das einzige echte Manko ist die fehlende Oberweite, die bei dem in Pullover natürlich ins Auge fällt. Kurzfristig könnte man eine halbherzige Korrektur durch Fettinjektion oder Brustprothesen ...
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