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Kurzkrimi
Datum: 27.11.2018, Kategorien: Lesben Sex Autor: byakikomatsuda
hinüber geglitten. Die alten Gaslaternen malen ungesund blasses Licht auf das Kleinpflaster. Der Hund zerrt die fette Gestalt aus dem Licht und um die Ecke. Frau Matsuda schliesst die Autotür ganz sanft. Die niedrige Mauer des Nachbargartens ist kein Hindernis, die Blumendrahtfalle unmittelbar dahinter schon eher. Sie reibt sich lautlos die Stelle am Knöchel. Zwischen den abgründigen Schatten eines stinkenden Spiesserflieders schimmert der schmale Kiesweg nach hinten. Die Hintertür hat einen Riegel. Kein Schloss. Danke. Von den im Schuppen abgestellten Fahrrädern vermisst eines sein LED Licht. Im Moment sorgt es für die Beleuchtung der Szene im Flur hinter der Hintertür. Alte Waschmaschine, ein rostiger Vogelkäfig, ein Stapel Krimskrams auf dem wackelig ein uralter Laptop Staub ansetzt. Leise setzt sie einen Fuss vor den anderen. Wie in dem Stadtteil üblich geht die Hintertür in den muffigen Unterleib des Mehrfamilienhauses. Alte Backsteinmauern mit schwachem Schimmelbefall. Beim Tasten nach der Türklinke zur Treppe nach oben rieseln im Schein der LED Lampe weissliche Flocken von der Wand. Dieser Stadtteil ganz unten und von innen ist kein Ponyhof. Sie öffnet vorsichtig die Tür zur Treppe. Die Holzstufen sehen alt, morsch und dreckig aus. Sie nimmt jede Stufe einzeln und ganz am Rand wo das Holz noch dicker ist. Oben links muss die Tür zu Herrn Ormonts eigener Wohnung sein. Es ist unwahrscheinlich ihn dort nach seinem Ableben anzutreffen aber er konnte ja Mitbewohner ...
haben. Der Flurbereich vor der Wohnungstür ist aus zerbrochenem Terrazzo und spiegelt im schwachen Licht mit seiner dicken Schicht Bohnerwachs. Ein Dietrich im Schloss öffnet zwar nicht das Schloss aber schiebt gleich die Tür auf. Sehr schön. Sie tritt ein, schiebt die Tür hinter sich zu und geht vorwärts. Die knarrende Diele hört sich an wie ein einstürzendes Bügelbrett. Unter einem dicken Tuch versteckt brüllen mehrstimmig unsichtbare Vögel in einer artigen Kantate Alarm. Es ist für alles zu spät. Kate knipst das Licht an und geht zum Fenster, zieht die 9mm und schaut sich um. Der neue BH war im Eimer. Die Pistole . Schon wieder. Ausser dem abebbenden Kreischen im Vogelkäfig ist nichts zu hören. Das Zimmer ist gross, typischer Altbau, mehrere Türen weisen den Weg in angrenzende Zimmer. Sie schaltet das Licht wieder aus. Sie schiebt die Vorhänge zur Seite und blickt auf die Strasse. Der Pinkelhund zieht weitere Pfützen erzeugend seinen Halter hinter sich her. Alles ruhig. Die Wohnung erweist sich als zu teuer und sehr unbewohnt da Herr Ormont sehr stark verstorben ist und nur sehr spärliche private Gegenstände verraten seinen Beruf als Immobilienmakler mit mässiger Karriere. Der bekritzelte Notizblock neben dem Telefon zeigt einige interessante Nummern. Sie drückt kurz auf das iPhone. Fotografieren statt abschreiben. Das Bild hängt schief. Die ausufernde Oberweite der abgebildeten Zigeunerin rechtfertigt dies zwar, auch ihr BH war im Arsch, aber der hinter dem Bild versteckte ...