1. Kurzkrimi


    Datum: 27.11.2018, Kategorien: Lesben Sex Autor: byakikomatsuda

    Ein Kurzkrimi in Fetzen. ..leichtes Wehen der Chintzvorhänge im Durchzug, der vom Loch in der Glasbalkontür kommt. Es riecht nach alten Socken, Zigarren, vollem Aschenbecher, Säuferkotze und abgefeuerter Munition. Der Arm von Mr. Ormont ragt unanatomisch unter dem Dreibeinhocker hervor. Der Rest von Herrn Ormont lag auf der Kellertreppe und vermochte Frau Matsuda nicht davon zu überzeugen dass er im Leben ein netter Charakter gewesen war. Während Frau Matsuda die 9mm wieder zwischen Rücken und Bund der Jeans klemmte und dabei mit dem Ärmel der zu kurzen Lederjacke knarzte, nieste die hässliche Katze in der Ecke. "Schade dass du nicht reden kannst. Zisch ab Mieze, das waren keine Tierfreunde hier!" Beim Hinausgehen wischte sie mit dem Schal die Klingel ab, auf die sie vorhin gedrückt hatte. Nachlässigkeit hätte jetzt nur Scherereien bedeutet. Ihr Kontostand hätte ein Rendezvous mit Anwälten schwer verdaulich gefunden. Ihre Absätze klapperten noch 6 Sekunden auf den Treppenstufen und dem Betongehweg. Dann war sie weg. .. nachdem am übernächsten Tag nichts in der Zeitung gestanden hatte liess sie sich die Sache nochmal durch den Kopf gehen. Das war nicht der beste Einfall, denn das Überlegen wurde sich mit dem zweiten Scotch nicht darüber einig wer von beiden Zugriff auf einige Hirnfunktionen als erster haben sollte. Die Sache ging unentschieden aus. Einen Tag später machte Sie einen Spaziergang zurück zu dem Haus. Einige Anrufe und gezieltes Stochern in den Anzeigen von ...
     Hausmaklern hatte ihr Interesse neu geweckt. Die Sache war noch unausgegorener als gedacht. Ormont Immobilien war im Immobilienverband eingetragenes Mitglied. Tatsächlich. Es gab in der Leichenwohnung überraschenderweise einen Einzug zu beobachten. Der gemietete Umzugswagen hatte eine Beule, ein Auto mit defekter Kupplung stand in der Einfahrt und ein Abschleppwagenfahrer und ein Monteur stritten sich um das Vorrecht die Besitzer zu schröpfen. Matsuda zündete sich eine Zigarette an und beäugte durch die Qualmwolken die vermutlich neuen Mieter. Keine Bullen, keine Presse, kein nichts. Der Sache konnte sie etwas abgewinnen, es wurde spannend. Aber erst später, wenn es dunkel war, war Zeit nochmal nachzusehen. In Herrn Ormont seelig eigener Wohnung. Bis dahin musste sie einen neuen Platz für die Pistole finden. Am Hosenbund war's zu kalt, unterm BH geklemmt auch, die Lederjacke knarzt zu sehr. Aus dem Spalt zwischen Türrahmen und Fensterglas schlängelt sich blauer Rauch ins Freie. Nacht. Gegenüber ist das Haus mit seiner Wohnung. Im Lichtkreis der Strassenlaterne taucht ein schwarzer Köter auf, der an einer Leine eine fette Gestalt zum Laternenmast zerrt. Frau Matsuda schiebt die Mütze tiefer ins Gesicht obwohl das wegen der allgemeinen Dunkelheit kaum nötig ist. Der Köter pinkelt ausgiebig. Eine hässliche Katze schleicht weiter hinten vorbei. Das Haus gegenüber ist unbeleuchtet, jedes Fenster ist dunkel, die Nachbarn sind schon vor etlichen Minuten in das Dämmern des Tiefschlafes ...
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