1. Blumen aus der Tonne


    Datum: 11.11.2018, Kategorien: Ehebruch Autor: Jenpo

    keinen grünen Zweig", dachte sich Jürgen, als er die schmutzige Tasse in den Spüler stellte, " ich lasse mir mal Fotos machen und dann sehe ich weiter." Er nahm sein Handy zur Hand und tippte schnell eine Zusage, die er per SMS an Walter sendete. Er hatte eben sein Handy aus der Hand gelegt, da schlurfte auch schon Meli schlaftrunken in die Küche. " Du bist schon auf Schatz?", fragte sie gähnend, hast du etwas Wichtiges vor?" " Nein Liebling", Jürgen bedauerte es zutiefst, dass er schon jetzt Meli anlügen musste, " ich habe mir nur überlegt, ob es für die nächsten Vorstellungsgespräche nicht besser wäre, mir einen neuen Anzug zu kaufen, einen Anzug, der mehr Seriosität ausstrahlt als meine bisherigen Anzüge. Ich habe an einen dunklen Anzug gedacht, einen Anzug, den man sowohl am Abend als auch bei Meetings tragen kann. Was sagst du dazu?" Fest blickte Jürgen dabei Meli in die Augen, er wollte nicht, dass bei ihr auch nur die Spur eines Zweifels aufkam. " Geht sich das noch mit unserem Geld aus Schatz?", Meli kramte sich eine Kaffeekapsel aus der entsprechenden Lade. " Wenn nicht", antwortete Jürgen fest, " dann greif ich auf unser Erspartes zurück, natürlich nur, wenn es dir recht ist." "Ja Schatz, mach nur", Meli, die noch immer schlaftrunken war, kratzte sich dabei am Kopf, "du weißt selbst am besten, was du für deine Vorstellungsgespräche benötigst." Melis Vertrauen zu ihm traf Jürgen tief ins Herz. Am liebsten hätte er sich in jenem Moment vor Meli auf die Knie geworfen ...
     und ihr alles gestanden, doch ein leises, " Komme gleich", Melis verhinderte es. Schon huschte sie an ihm vorbei Richtung Toilette. Als Meli zurückkam hatte Jürgen den Gedanken an ein Geständnis schon wieder verworfen, was sollte er auch gestehen, sagte er sich, er würde den Anzug kaufen und ein paar Fotos von sich schießen lassen, also nichts, was eine Liebe belasten könnte. Auch für Meli schien dieses Thema abgehakt, denn sie schwenkte auf Alltagsthemen über. Sie kamen überein, dass Jürgen nach Frankfurt fahren sollte um sich einen schicken Anzug zu kaufen und Meli würde die Haushaltseinkäufe besorgen und danach etwa Sport machen. So frühstückten sie noch gemächlich miteinander, bevor sich ihre Wege für ihr heutiges Tagwerk trennten. Meli ließ Kurt den Vortritt im Badezimmer und so verließ er als erster das Haus. In Frankfurt sucht Jürgen jenes Herrenmodengeschäft auf, welches er früher, als er noch seinen Arbeitsplatz hatte, gerne besucht hatte. Zu seiner Verwunderung wurde er sogar noch erkannt und wie gewohnt gut beraten. Nach 45 Minuten verließ er gut gelaunt das Geschäft, nicht so sehr deswegen, weil der Anzug so toll war, sondern, weil von Walters Geldbündel doch noch einiges übrig war. Kurz entschlossen betrat er das nächste Schuhgeschäft und kaufte sich noch ein Paar Schuhe. Er stand soeben bei der Kassa, da klingelte sein Handy. Er sah am Display, dass es Walter war und nahm das Gespräch an. " Hallo Walter" " Hallo Jürgen, wie geht es dir?" " Danke gut, bin eben am ...
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