1. Lacrimosa Teil 06


    Datum: 08.11.2018, Kategorien: BDSM Autor: byMuecke

    10. Die erste Nacht Lieber Leser, die erste Nacht in Porchow, von deren Schilderung du dir vielleicht so Einiges versprichst, ist leider nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird, ein fast schon gewöhnlicher Abend, an dem nicht viel passiert ist, an dem mir aber zum ersten Mal bewusst wurde, was noch passierten würde. Denke bitte daran, dass es schon sehr spät war -- ich vermute weit nach Mitternacht -- dass ich einen Flug und eine lange Busfahrt hinter mir hatte und mir vor lauter Müdigkeit fast meine Augen zufielen. Hätte mich in dieser Nacht nicht das schonungslose Gefühl überkommen, allein gelassen zu sein, ich hätte im Stehen einschlafen können. Doch ich fühlte mich wie ein Kind, das seine Eltern verloren hat. Ich und die anderen Frauen meiner Gruppe wurden von Madame Domingo durch uns noch unbekannten Flure geführt und in einen Korridor gebracht, auf dem die einzelnen Zimmer unserer Gruppe lagen. Doch wir waren nicht alleine unterwegs, sondern wurden von einem Teil der alten Schülerinnen begleitet, die bereits in Madame Domingos Gruppe waren. Sie folgten uns nackt und schweigend durch die Korridore und schienen unsere neugierigen Blicke kaum zu bemerken. Doch schon bald waren wir mehr mit uns selbst, als mit den alten Schülerinnen beschäftigt. Denn wie uns Madame Domingo mitteilte, gab es einen Grund dafür, dass die anderen Frauen uns unbekleidet begleiteten. „Hier in Porchow haben wir eine sehr einfache Kleiderordnung", erklärte uns Madame Domingo. ...
     „Genau genommen handelt es sich dabei um ein Verbot. Ohne die ausdrückliche Erlaubnis einer Herrin ist es euch von jetzt an nicht mehr gestattet während eures Aufenthalts Kleidung zu tragen. Kleinere Accessoires wie Armbänder, Ringe, Schuhe, Halsbänder, Halstücher oder ähnliches sind gestattet, sofern ihr vorher die Erlaubnis eurer Gruppenleiterin, also meine Erlaubnis, erhalten habt. Allerdings gewähre ich diese Privilegien nur ausgesuchten Schülerinnen, die sich durch vorbildliches Verhalten ausgezeichnet haben. Auf kleine Eitelkeiten werdet ihr also vorerst verzichten müssen." Wir mussten uns ausziehen, ohne Ausnahme, und unsere Kleidungsstücke zusammen mit unserem Gepäck in einem kleinen Raum verstauen, der von Madame Domingo verschlossen wurde. Kosmetik- und Pflegeartikel, wie Lippenstifte, Wimperntusche, Rouge, Parfüm, Lockenwickler, Glätteeisen, Hautcremes, Abdeckstifte usw., durften wir im Gemeinschaftswaschraum des Korridors verstauen, der uns allen offen stand. Außerdem durfte jede von uns aus ihrem Gepäck einen persönlichen Gegenstand auswählen, der nicht mit eingeschlossen wurde. Zuerst dachte ich daran die roten Schuhe zu nehmen, die mir Emilia geschenkt hatte. Doch da ich sie in der nächsten Zeit nicht würde anziehen dürfen, entschied ich mich stattdessen für ein Buch aus Emilias Bibliothek, das ich kurz vor meiner Abfahrt begonnen hatte und nun zu Ende lesen wollte. Der Gedanke Wörter und Sätze zu lesen, über die auch Emilia schon nachgedacht hatte, besaß etwas ...
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