Verletzte Seelen
Datum: 06.11.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: mrthomasdooley
amüsanter Gesprächspartner sein können, wenn Sie es nur wollen." Leise, ganz leise fügte sie hinzu: "Nicht nur Sie haben Narben auf der Seele, ich habe auch welche. Und wie weh diese Narben sein können, das weiß ich ganz genau." Obwohl sie so leise sprach, verstand er jedes Wort. Er schämte sich jetzt für sein Verhalten. "Uff, da haben Sie mir aber gehörig den Kopf gewaschen...." "Das tut mir leid," unterbrach sie Ihn. "Ich wollte nicht grob oder gar unhöflich zu Ihnen sein." "Nein, nein, das waren Sie nicht. Sie hatten ja Recht, vollkommen. Aber es war gut, dass Sie mich zurechtgestaucht haben. Ich war grob und ungehörig zu Ihnen das haben Sie nicht verdient. Es tut mir leid, sehr leid. Es wird nicht wieder vorkommen. Wollen wir noch mal neu anfangen?" Er erhob sich etwas und reichte ihr die Hand. Diese war nicht durch Brandnarben entstellt. Sie hörten am Ellbogen auf. "Ich heiße Hans R. Meine Freunde nennen mich Hannes." Sie nahm seine Hand mit den Worten "Ich bin Silke M." Etwas glucksend setzte Sie hinzu: "Meine Freunde nennen mich Silke. Freut mich, Sie kennen zu lernen, Hannes. Ich darf doch Hannes sagen?" Sein Herz schlug einen Purzelbaum. Da war eine fremde Frau, dazu noch ausgesprochen hübsch, die sich weigerte, vor ihm die Flucht zu ergreifen. Und sie wollte ihn mit seinem Vornamen anreden, und nicht nur das .. mit seinem Spitznamen!! "Aber gerne doch. Darf ich Silke sagen?" Sie nickte nur. Mit leuchtenden Augen nicke sie und sagte: "So, da nun alle Klarheiten ...
beseitigt sind, sollten wir auf unsere neue Bekanntschaft mit einem Glas Sekt anstoßen. Wir sollten sie hegen und pflegen, damit sie wächst und gedeiht. Kommen Sie, ich lade Sie ein." Freudig willigte er ein. Das erste Mal seit 10 Jahren saß er mit einer neuen Bekanntschaft (eigentlich musste es erst eine werden), die ihn nicht floh, zusammen am Tisch und es entstand ein Gespräch zuwischen Ihnen. Er freute sich darüber, wie ein Schuljunge über sein erstes Date. Das sah sie ihm auch an. Und sie freute sich darüber, in ihrer neuen Heimat einen Menschen kennen gelernt zu haben, bei dem es sich scheinbar lohnte, ihn zu mögen. So, wie es aussah, hatte dieser Mann ein ausgesprochen liebenswertes Wesen, wenn man erst einmal seine durch die Enttäuschungen langer Jahre und vieler Menschen rau gewordene Schale durchdrungen hatte. Aber genau das war ihr anscheinend gerade gelungen. In wenigen Augenblicken. Sie näherten sich einander in rasender Geschwindigkeit an, aber sie waren sich dessen nicht bewusst. Sie bestellte den Sekt. Sie tranken sich zu. Mit einem verschmitzten Lächeln sagte sie: "Ich denke, Ihre Erfahrung und Menschenkenntnis hat sie in meiner Beziehung doch wohl sehr getrogen. Die zehn Minuten sind um und ich bin immer noch hier. Und ich gedenke auch so schnell nicht, zu gehen. Ich fange an, mich in Ihrer Gegenwart wohl zu fühlen." Dass sie das sagte, noch mehr, dass sie es tat, fühlte sich unendlich gut für ihn an. Er strahlte über das ganze Gesicht. Und er sagte es ihr auch. ...