1. Eine Party und ihre Folgen 02


    Datum: 31.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byPanthera_tigris

    kippte ich das Wasser auf ex herunter. Dann beschloss ich, dass ich endlich Ordnung in meine Gedanken bringen musste. Am besten gelang mir das immer beim Laufen. Darum huschte ich flink ins Schlafzimmer. Möglichst leise, um Tom nicht zu wecken, schlüpfte ich zum Kleiderschrank und holte meine Trainingssachen --eng anliegendes Top und eine ebenso eng sitzende Sporthose- heraus. Nachdem ich in die Kleider geschlüpft war, zog ich mir meine bequemsten Turnschuhe über und ging nach draußen, um zu joggen. Der Morgen war angenehm warm und die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut taten mir ungemein gut. Die Luft roch frisch und klar. Durchs Geäst des alten Kirschbaums im Vorgarten unseres Mietshauses huschte behände ein agiles Eichhörnchen. Bienen summten um die weißen Kirschblüten auf der Suche nach Nektar. Irgendwo in der Ferne hörte ich das melodische Flöten eines Amselmännchens, das wohl ein Weibchen anlocken wollte. Ich beschloss, meine allmorgendliche Runde durch den Johannapark heute auszudehnen. Während ich an Tempo aufnahm und gerade über die hölzerne Brücke, die sich über den harmonisch in das Bild des Parks eingefügten Teiches erstreckte, joggte, schweiften meine Gedanken zu den gestrigen Ereignissen ab. Ich musste an Gina denken. An ihren bezaubernden Körper, der so angenehm weich und gleichzeitig unfassbar fest war. Ich musste an ihren betörenden Duft, ihre glatte, straffe Haut denken, die sich wie Seide angefühlt hatte. An unseren ersten schüchternen Kuss. Daran, ...
     wie wir beide immer fordernder wurden und uns schließlich unserer Lust hingegeben hatten. Noch immer kam es mir surreal vor. Nur langsam begriff mein Verstand, dass ich mit Gina Neuland betreten hatte. Dass ich tatsächlich lesbischen Sex mit ihr gehabt hatte. Und dass es mir sehr gefallen hatte. Was war bloß los mit mir? Der Splitt des Weges unter meinen Füßen knirschte laut. Die Enten auf dem Teich schnatterten aufgeregt. Ein Reiher stand am Ufer und starrte mit seinen scharfen Augen völlig bewegungslos auf die im Morgenlicht warm leuchtende Wasseroberfläche, um ja nicht den Goldfisch aus dem Blick zu verlieren, der heute sein Frühstück werden sollte. Ich begann, vor Anstrengung zu keuchen. Ungewöhnlich schnell war ich heute unterwegs. Ich war soeben dabei, mich völlig zu verausgaben, trotzdem lief ich unbehelligt weiter, ließ den Teich hinter mir und querte die Edvard-Grieg-Allee. Ich fühlte eine ungeheure Wärme in mir aufsteigen als ich an Gina dachte. Was das bloß zu bedeuten hatte? Der Sex mit ihr war grandios gewesen. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so gut gefühlt. „Bin ich etwa lesbisch?", fragte ich mich selbst. Ich war verwirrt. Wenn ich wirklich lesbisch sein sollte, wie hatte ich das dann bloß all die Jahre übersehen können? Und wie sollte Tom in das Bild passen? Tom, den ich liebte. Oder etwa nicht? Hatte ich mir vielleicht all die Jahre etwas vorgemacht? Zum ersten Mal in meinem Leben begann ich, meine eigene sexuelle Orientierung zu hinterfragen. Seit der ...
«1234...10»