1. Das zweite erste Mal Teil 1


    Datum: 11.10.2017, Kategorien: Reif Autor: Rissener

    Man sagt, dass ein einiger Augenblick reicht um ein Leben grundlegend zu verändern. Sicherlich gibt es Menschen, die darüber lachen, aber wenn ich an meine eigene Vergangenheit denke, dann muss ich diesem Spruch zustimmen. Noch heute kann ich ganz genau den Tag benennen, an welchem die Veränderungen in meinem Leben begannen. Es war mein achtzehnter Geburtstag, und dieser Tag hatte nicht nur mein Leben dramatisch verändert. Der Verlust meiner Freundin, die an diesem Tag ums Leben kam, prägte mich und sorgte dafür, dass ich alles änderte. Mit dem Leistungssport hörte ich auf und fing mit dem Rauchen an. Ich kapselte mich von der Außenwelt komplett ab und hatte das Glück, das ein paar Freunde trotz allem weiterhin zu mir hielten. Einer dieser Freunde, Stefan, war es auch, der mich wieder ins Leben zurückholte. Wie ich gehörte er ehrenamtliche einer Organisation an, die in den Ferien Jugendfreizeiten organisierte. Zwei Jahre nach meinem Trauma war es schließlich wieder soweit. Durch mir nicht bekannte Umstände fehlten gerade in diesem Jahr, von dem ich hier berichten möchte, zahlreiche Jugendgruppenleiter, so dass sehr viele Neulinge bereits nach kurzen Lehrgängen mit auf die Freizeiten geschickt wurden. Eine dieser Neuen war Janet, und ich hatte das ganz große Glück, dass sie in mein Team kam, denn wir verstanden uns vom ersten Augenblick blendend. Janet hatte auch eine Art, von der ich wusste, dass sie bei den Kindern sehr gut ankommen würde. Vielleicht, so vermutete ich, lag ...
     das an ihrem Alter, denn mit ihren 45 Jahren war sie die Älteste in meinem Team und würde mit Sicherheit eine gewisse Kontinuität in die Gruppe bringen. Ich war zwar mit meinen 20 Jahren der Jüngste der Gruppe, aber aufgrund meiner Erfahrungen als Jugendgruppenleiter oblag mir die Teamführung und Gesamtverantwortung. Die erste Woche verlief ruhig. Es hatte mich diesmal in ein kleines Jugenddorf in Schleswig-Holstein verschlagen, und das Wetter war einfach nur herrlich. In der Nähe gab es einen Badesee, und es verstand sich von selbst, dass wir eigentlich die meiste Zeit mit den Kindern dort verbrachten. Es wurde getobt und geschwommen, und so lagen die Kinder abends immer schnell im Bett und schliefen tief und fest. Ich hatte seit zwei Jahren einen Schlafrhythmus, der eigentlich extrem ungesund war (selten schlief ich mehr als drei Stunden in der Nacht), aber ich hatte mich daran gewöhnt, und kompensierte halt den fehlenden Schlaf mit einer mindestens ebenso ungesunden Menge an Kaffee. Dabei hatte ich meine eigene Rechnung aufgestellt - auf einen Kaffee kamen zwei Zigaretten, um die Wirkung des Koffeins auszugleichen. So war es letztlich auch auf der Freizeit. Um halb zwölf Abends ging ich ins Bett und um drei saß ich schon wieder draußen vor dem Haus, in der einen Hand einen Becher Kaffee und in der die obligatorische erste Zigarette. Eines Morgens, ich saß wieder vor dem Haus und genoss die Luft und Ruhe, wurde plötzlich die Tür des Hauses von Innen geöffnet wurde und Janet ...
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