1. Ein Jahr im Wald – Teil 02


    Datum: 23.09.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byLustloch

    Am nächsten Tag fuhr der Förster sie nach Lüneburg. Während der Fahrt erzählte er ihr etwas über die Aufgaben eines Försters, aber sie dachte die ganze Zeit schon an die vielen neuen Leute, die sie kennenlernen würde. Sie hatte am Morgen absichtlich ihr bestes Holzfällerhemd angezogen, damit auch ja jeder sehen konnte, was sie in diesem Jahr arbeiten würde. Der Förster hatte ihr sogar schon ein Kompliment gemacht! »Schick!«, hatte er gesagt, als sie zum Frühstück die Treppe heruntergekommen war. Nun waren sie schon an einem Tagungshaus in Lüneburg angekommen und Alina lief gespannt hinein. »Ah, du musst Alina sein!«, sagte ein gutaussehender junger Mann, der direkt neben dem Eingang stand. »Alle anderen sind nämlich schon da!« Alina nickte aufgeregt und der Mann, der sich bald als Eike vorstellte, übergab Alina ein Namensschild, das sie vorn an ihrem Holzfällerhemd befestigte. Sie blickte sich in der Gruppe um. Spontan würden ihr bestimmt sieben Jungs gefallen. Einer, der war ihr sofort aufgefallen -- ein kleinerer Typ mit keckem Grinsen im Gesicht, der sich bald als Nick zu erkennen gab. Nick war ein Störenfried, hatte in jeder Gelegenheit einen Spruch parat und unterhielt damit die ganze Gruppe. Direkt neben Nick saß ein eher stillerer Zeitgenosse. Er war etwas größer, schlacksig und trug den Namen Klaus auf seiner Brust. Anstatt laut über die Sprüche von Nick zu lachen, verzog er sein Gesicht nur minimal zu einem angedeuteten, aber äußerst sympathischen Lächeln. In ...
     einer anderen Ecke des Sitzkreises saß ein Junge mit langen schwarzen Haaren, die zu Dreads geflochten waren. Er trug weite Kleidung in vielen Farben, Alina konnte sich daran gar nicht satt sehen. Lennard, so hieß er, wirkte sehr aufmerksam und zuvorkommend. Immer, wenn jemand das Wort ergriff, schenkte er dieser Person ein aufmunterndes und warmherziges Lächeln und, so schien es, seine ganze Aufmerksamkeit. Während des ersten Kennenlernspiels, einer Art Stopptanz, sprach Nick Alina auch schon sofort an. »Heißes Outfit, meine Hübsche«, ließ er vernehmen und Alina war ganz aufgeregt. Deshalb lächelte sie ihn einfach nur an. »Arbeitest wohl als Holzfällerin, was?« Alina nickte aufgeregt. »Oh ja, ich steh auf --«, sagte Nick, doch wir werden nie erfahren, worauf Nick stand, denn die Musik sprang wieder an und beide tanzten in unterschiedliche Richtungen davon. Beim Mittagessen lernte Alina gleich eine Gruppe Mädchen kennen, die alle aufgeregt von ihren Einsatzstellen berichteten. Alina, die eigentlich stolz auf ihre Försterarbeit war, fühlte sich aber schnell in den Schatten gestellt. Die anderen hatten Plätze im Zoo oder in Forschungsstellen bekommen und hatten an ihrem ersten Tag schon eine Menge erlebt. Wie befriedigend Holzhacken sein kann, wollte sie lieber nicht erzählen. Als das Treffen vorbei war, drückte Eike, der Gruppenleiter, Alina einen Zettel in die Hand. »Falls du mal Probleme mit deiner Arbeit hast, kannst du mich einfach anrufen«, sagte er. Alina hatte den letzten ...
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