1. Der Schmied


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    gehabt. Mit noch freiem Oberkörper wirbelte ich vor dem Haus herum und merkte gar nicht, dass die Tür des Haupthauses aufging und eine jung Frau aus dem Haus trat. Sie hatte ihre Haare unter einer Kappe verborgen aber einige schauten vorwitzig hervor und waren rot, ihre Figur weiblich. Die Nase ein wenig keck nach oben gebogen und im Gesicht viele Sommersprossen. Sie trug einen Holzeimer bei sich und wollte wohl gerade Wasser aus dem Brunnen holen. Sie blieb stehen und sah mir bei meiner Übung zu, und da ich mit dem Rücken zu ihr stand, sah ich sie nicht gleich. Erst als ich um mich um meine eigene Achse drehte, nahm ich sie wahr. Obwohl ich es nicht wirklich mochte, wenn man mich beobachtete, machte ich weiter, denn der Schmied sollte einen Eindruck davon bekommen, wie ich mit dem Schwert umgehen konnte. Es reicht!, hörte ich auf einmal den Schmied und beendete meine Vorführung. Dann ging ich zu dem Schmied und die junge Frau trat ihren Weg zum Brunnen an. Darf ich euch Alia vorstellen. Sie ist meine älteste Tochter! Sie kam zu uns und reichte mir ihre Hand, sagte aber nichts. Dann ging sie einfach weiter zum Brunnen und ich konnte sehen, wie sie das Wasser aus der Tiefe herauf beförderte. Bitte verzeiht ihr. Sie kann nicht sprechen und ist immer etwas abweisend zu Fremden. Aber wenn ihr sie etwas näher kennenlernt, dann wird sich das geben! Dann wandte er sich wieder an mich und meinte nur: Ich denke, dann sind wir uns einige. Ich werde es mit euch versuchen. ...
     Michael!, sagte ich wie damals bei Johannes. Nennt mich Michael! Gut, Michael, dann kannst du mich Meister nennen!, dann lachte er laut auf, als wenn er einen Scherz gemacht hatte. Nein, ich heiße Alois, so kannst du mich auch nennen. Du bist kein Lehrjunge! Darauf hin hielt er mir seine Hand entgegen und ich schlug ein. Die Zeit bis zum Sommer würde ich also überbrücken können. Ich hatte Glück gehabt. Dann gingen wir wieder in die Schmiede, aber blieben nur so lange dort, wie Alois noch an dem Werkstück arbeitete, solange es heiß war. Dann gingen wir durch eine schmale Tür in das Haupthaus, um mir den Rest der Familie vorzustellen. Das Haupthaus bestand eigentlich nur aus zwei Räumen. Der größte Raum beinhaltete eine angedeutete Abtrennung der Küche. Dazu standen an der einen langen Wand drei etwas breitere Betten, die der Länge nach an der Wand standen, in der Mitte des Raums ein großer, langer Tisch mit acht Stühlen. Spinnräder und andere häusliche Werkzeuge standen an der gegenüberliegenden Wand der Betten. Auf dieser Seite sollte ich schlafen. Dazu wurde ein weiteres Bett ebenfalls der Länge nach an die Wand gestellt worden. Abgetrennt war der zweite, kleinere Raum, welcher der Privatraum von Alois und seiner Frau war. Eine Leiter führte noch zu einer Dachluke hinauf. Es gab also auch noch einen Dachboden. Dann wurde ich dem Rest der Familie vorgestellt und ich machte große Augen, denn jetzt wusste ich auch, warum Alois noch eine starke Hand gebrauchen konnte, obwohl ...
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