1. Der Schmied


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ging ich in tiefe Gedanken versunken meiner nächsten und zugleich schwersten Aufgabe entgegen. Ich wollte es jetzt so schnell wie möglich hinter mich bringen. Es drängte mich nach Hause und das ging erst danach. Mit ernster Mine betrat ich das Haus meines Herrn und wurde sehr zügig vorgelassen. Er war alleine und saß mir gegenüber an einem schweren Tisch. Er sah mich mit einem eisernen Gesicht von unten her an. Keine Regung war zu erkennen. Als ich tief Luft holte, um zu beginnen, glitzerte es schelmisch in seinen Augen auf und er begann, herzlich zu lachen. Ich hatte alles erwartet, bis hin zum Kerker, aber das bestimmt nicht. Er bekam sich fast nicht mehr ein und sogar Tränen liefen über sein Gesicht. Nur langsam beruhigte er sich und sagte nur, dass es die beste Arbeit gewesen sei, die er je in Auftrag gegeben hätte. Außerdem wollte er wissen, wie ich es gemacht hätte. Ich verstand nicht, was er wollte, und sah ihn immer noch dumm an. Erst als wir unser Wissen teilten, wurde alles klar. In der Nacht bei Marissa war noch Folgendes passiert. Da ich meinen gesamten Samen in sie gespritzt hatte, war sie der Meinung, dass es außer Zweifel stand, dass sie jetzt schwanger sei. Sie hatte so große Angst deswegen, dass sie eine Nacht später einen Brief an ihren Vater schrieb, in dem sie sich entschuldigte. Dann gegen Morgen sprang sie von der höchsten Zinne der Burg in den Tod. Als mein Herr meine Geschichte dazu hörte, bebte am Ende sein Bauch vor Lachen, dass er fast keine ...
     Luft mehr bekam. Das Rätsel hatte sich also ganz gelüftet. Keiner hatte einen Verdacht, der etwas mit mir zu tun hatte. Und wenn schon, ich war an dem Tag, beziehungsweise in der Nacht gar nicht mehr in der Stadt gewesen. Die Reiter, die an mir vorbei geprescht waren, waren wohl Kuriere gewesen die jene Nachricht weiterleiteten. Das mein Herr davon wusste war klar. Es war für ihn lebenswichtig alles zu wissen. Jetzt konnte zumindest auf diesem Wege keine Vereinigung der beiden Reiche mehr stattfinden. Ob es etwas nützen würde, war noch nicht klar, doch erst einmal herrschte wieder Ruhe. Als Belohnung bekam ich auch diesmal wieder ein schweres Säckchen voller Edelmetall und anderen Sachen. Diesmal nahm ich es jedoch sofort dankend an. Mein Herr hatte sich noch etwas überlegt. Er legte mir Pläne vor, aus unserem Dorf etwas Besonderes zu machen, sozusagen ein Zentrum der Schmiedekunst. Er wollte dieses Gewerbe bei uns ansiedeln und ich sollte es für ihn verwalten. Ich fragte ihn, ob ich eine Wahl hätte. Er grinste mich an und schüttelte den Kopf. Damit war ein weiterer Auftrag an mich gegangen, den ich eigentlich gar nicht wollte. Ich hätte einfach nur meine Ruhe gehabt aber das war mir wohl nicht vergönnt. Jetzt wollte ich so schnell wie möglich nach Hause. Zuerst lief ich zu Rea und Rikan. Verstaute das Säckchen und rannte so schnell ich konnte weiter zum Marktplatz. Die beiden sahen mich etwas verwundert an, aber ich hatte jetzt keine Zeit für sie. Auf dem Marktplatz war die ...
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