Der Schmied
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
Schlimmste war allerdings, dass gerade Alia mich oft unergründlich ansah, wenn sie den Säugling auf dem Arm hatte und ihn sanft in den Schlaf schaukelte. Dann lief es mir immer kalt den Rücken herunter, weil ich es mir denken konnte, was in ihr vorging. Es machte sie traurig keine Mutter sein zu können, obwohl ihr Innerstes danach drängte. Rea hingegen sah wie gewohnt alles etwas anders. Es interessierte sie zwar, aber nicht so stark wie Alia. Der innere Drang nach einem Kind war nicht so stark. Vielleicht reichte es ihr, wenn andere eines hatten und sie sich jederzeit zurückziehen konnte, wie es ihr gefiel. Oder sie war einfach nicht dafür zu begeistern. Ihr Mutterinstinkt war lange nicht so ausgeprägt wie Alias. Ich wusste das Alia früher oder später auch ein Kind haben wollen würde. Sie wurde auch nicht jünger und war schon fast aus dem besten Alter heraus. Wenn, dann sollte es möglichst bald sein. Nur wie machen. Ich zerbrach mir immer wieder den Kopf, konnte aber zu keiner Lösung kommen. Ich liebte sie so sehr, dass ich ihren Wunsch unbedingt erfüllen wollte, aber woher sollte sie den Samen nehmen, der ihr die mütterliche Erfüllung brachte? Dann lenkte mich der Bau der Häuser ab. Godan und ich schufteten den ganzen Tag. Wochenlang arbeiteten wir von morgens, bis wir am Abend nichts mehr sehen konnten. Nach sechs Wochen war das Häuschen für die beiden fertig und sie zogen in ihr kleines aber stabiles Zuhause. Kapitel 12 Die Befruchtung Eines Tages kam ein Bote meines ...
Herrn und brachte wieder einige Aufträge mit. Da es schon spät war, wollte er sich im Gasthof einquartieren. Wir baten ihn, doch zum Essen zu bleiben. Er war groß, kräftig und jung. Eine blonde Mähne zierte seinen Kopf und helle blaue Augen strahlten aus diesem gesunden Körper. Er hatte einen üppigen Appetit und wir kamen ins Gespräch. Er war gerade zwanzig geworden, war verheiratet und stolzer Vater von zwei gesunden Kindern. Ich holte die angebrochene Flasche Wein aus der Werkstatt und goss ihm reichlich ein. Er nahm den guten Tropfen dankend an und hatte auch nichts dagegen, wenn ich nachgoss. Rea und Alia sahen ihm interessiert zu und verfolgten unser Gespräch. Es dauerte nicht lange und er hatte fast die ganze Flasche getrunken. Er war noch nicht betrunken, aber glasige Augen waren das Ergebnis. Weitere Angebote lehnte er allerdings ab. Morgen würde er wieder abreisen müssen, denn er konnte auf die Bestellung nicht warten. Ich hatte einen Entschluss gefasst und sah Alia an. Sie wusste noch nicht genau, was ich vorhatte, doch ich bediente mich unauffällig unserer alten Zeichensprache und sie verstand was ich vor hatte. Sie sah mich erst erschrocken an, doch von Minute zu Minute konnte ich sie mehr überzeugen. Ich wechselte das Gesprächsthema und kam auf eines der liebsten Sachen der Männer. Frauen waren ein so unerschöpfliches Thema. Rea merkte genauso das etwas vor sich ging. Sie hatte schon oft gesehen, wenn Alia und ich uns mit der Zeichensprache verständigten, doch hatte ...