1. Der Schmied


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    tief in einem Pfosten stecken blieb wurde es ihm sofort klar. Es war nicht nur ein Werkzeug, sondern eine effektive Fernwaffe, wenn man damit umzugehen wusste. Er hatte ja Zeit und übte viele Stunden hinter dem Haus damit. Mit verschieden Abständen zu den Bäumen warf er das Messer in verschieden Winkeln und Wurftechniken. Je weiter das Ziel war umso einfacher war es zu treffen, denn durch die schwere Klinge drehte es sich automatisch in die richtige Lage. Auf kurze Entfernung war es besser es liegend, aus der fast flachen Hand, von unten herauszuschleudern. Die Kraft der schweren Klinge reichte auch dann noch vollkommen aus, um das Messer bei kleiner Geschwindigkeit tief ins Holz eindringen zu lassen. Nur wenige Tage und er verpassten seine Ziele nur noch sehr selten und es stach fast immer. Ich sagte ihm, dass es nur die letzte Möglichkeit sei, es zu werfen, denn dann stand er ohne Waffe da. Er müsse sich sicher sein das Ziel zu treffen, denn eine zweite Chance würde er nicht bekommen. Er dankte mir noch einmal herzlich für das Geschenk. Im selben Augenblick durchschnitt ein Schrei die Luft. Er kam aus dem Haus und wir rannten hinein, um zu sehen, was los war. Kasis Fruchtblase war geplatzt und die Wehen hatten eingesetzt. Rea stürmte aus dem Haus, um die Hebamme zu holen. Kasi lag mit Schweißperlen auf einem der Betten, die wir solange sie hier waren, auseinander geschoben hatten, und sah sehr bleich aus. Etwas später schüttelte sie die nächste Wehe. Rea kam zurück und die ...
     Hebamme drängte Godan und mich nach draußen. Sie sagte, dass wir nur stören würden, und schloss die Tür vor unseren Nasen. Was sollten wir auch tun. Es war Frauensache, was jetzt in der Stube geschah. Wir gingen ins Dorf und ich erwarb eine Flasche Wein. Ich dachte, dass es Godan besser gehen würde, wenn er jetzt etwas lockerer werden würde. Mit der Flasche unterm Arm gingen wir zurück und schlüpften durch den Werkstatteingang wieder herein. Unterbrochen durch Kasis Schreie, die immer wieder ertönten fragte ich Godan, wie er sich dich weitere Zukunft vorstellen würde, denn mit einem Kind, zumal einem Säugling wäre das Leben wie die beiden es geführt hatten ein schwieriges Unterfangen. Er wusste es nicht genau. Soweit hatte er leider noch nicht wirklich gedacht. Er hatte das Problem wohl eher verdrängt sagte ich zu mir selber. Ich machte ihm den Vorschlag im Frühling, auf einem großen Grundstück, was ich gekauft hatte, ein Haus zu bauen. Platz dazu war mehr als genug vorhanden. Es gefiel ihm zwar nicht besonders, sesshaft zu werden, doch nach einigem hin und her willigte er ein. Wir beide wollten, wenn Zeit war, ein Stück aussuchen und dort auch schon einmal die Bäume fällen. Dass es mitten im Wald lag, gefiel ihm dann doch ein wenig. Weit genug weg vom Dorf, aber nah genug, wenn Mal etwas sein sollte. Kasis Schreie kamen in immer kürzeren Abständen und gingen oft in eine Art gurgeln über. Sie schien am Ende ihrer Kräfte zu sein, Godan sah oft sehr besorgt zur Tür der Stube. ...
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