1. Anita und wir Episode 06.2


    Datum: 25.06.2018, Kategorien: Transen Autor: byPhiroEpsilon

    Sie hatte das Wasser abgestellt und einen Hocker von draußen in die kleine Duschkabine geholt. Ich tat wie befohlen, und sie lief nach draußen. Eine Sekunde später war sie wieder da — mit einer Sprühdose und einem Rasierer. "W-w-was hast du vor?" "Dich präsentabel zu machen. Heutzutage läuft man nicht mehr unrasiert herum. Deine Wangen haben es übrigens auch nötig." "Oh? Ich ... äh ... gib her." "Meinst du, du kannst das? Dein Schamhaar meine ich. Du hast das doch sicher noch nie gemacht. Also Beine auseinander und Zähne zusammenbeißen." "W-w-wieso?" "Weil ich nicht umhinkomme, dein bestes Stück anzufassen. Und wir wissen schließlich alle, was dann normalerweise geschieht." Sie kniete sich vor mich auf den Steinboden, schäumte meinen Schritt ein, und begann zu schaben. "L-l-laura?" "Ja, Lisa?" "Wieso machst du das? Wieso jagst du mich nicht weg? Ich bin doch ..." "Eine junge Frau im Körper eines jungen Mannes. Was soll da schlimm daran sein? Sieht man nicht alle Tage, ist aber auch nicht wirklich einmalig." "Ich ... äh ..." "Still jetzt. Du willst doch nicht, dass ich ihn abschneide." "Eigentlich ..." Sie blickte mich an. Wie Schwester Oberin im Waisenhaus mich immer angesehen hatte. Strafend, drohend. "Der bleibt erst einmal dran. Das ist ein Befehl. Verstanden?" "J-j-ja?" "Ja." Sie zeigte mit dem Rasierer wie mit einem Finger auf mich. "Du musst erstmal zur Ruhe kommen. Irgendwann einmal triffst du dann eine Entscheidung. Und dann behältst du ihn entweder, weil du ...
     einsiehst, dass du ihn behalten willst, oder ich gehe mit dir zusammen dahin, wo du einen richtigen Frauenkörper bekommen kannst." Sie beugte sich wieder runter. Verteilte noch mehr Schaum und begann wieder zu schaben. Ich konnte nur kopfschüttelnd zusehen. "Wo hast du eigentlich die Brüste her? Die sind doch nicht echt." "Polen. Ein ... äh ... Freund hat die bezahlt." Sie blickte wieder auf. "Kein guter Freund. Wenn etwas an dir hässlich ist, dann sind die es. Die sind zwei Nummern zu groß für deine Brust und so ... künstlich. Es mag ja Männer geben, die auf so etwas stehen." "Das tun sie. Ich weiß das." Sie holte tief Luft. "So ist das also", murmelte sie. "Armes Mädchen." Ich zuckte zusammen. "Entschuldigung. Ich wollte nicht ..." "Ist schon gut. Du hast ja Recht. Mit allem. Nur hat mir das noch nie jemand so ins Gesicht gesagt." "Dafür sind Freunde da. Nicht um deine Notlage auszunutzen, und dir so etwas zu verpassen." "Bist du das?" Meine Stimme wurde unsicher. "Was?" "Ein Freund?" Ich flüsterte nur noch. Sie richtete sich auf und umarmte mich. "Was denn sonst. Wir haben dir schließlich das Leben gerettet. Wir sind jetzt für dich verantwortlich." Ich holte Luft. Das war zu schön um wahr zu sein. Und wahrscheinlich war es das auch —nicht wahr. Keiner der Menschen, die behauptet hatten, meine Freunde zu sein, hatte das lange durchgehalten.Frank "Ja, Anita", sagte ich zu dem Gesicht auf dem Display. "Eine junge Frau, die eigentlich ein junger Mann ist. Körperlich." "Und die sich ...
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