Der Spielzeugmacher Teil 04
Datum: 29.05.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
Autor: byWespe
aufsuchen, in der Hoffnung, Grete, Martin und dessen Familie dort wohlbehalten vorzufinden. Es war nicht leicht für den alten Mann, einen so langen Weg zu meistern, vor allem weil seine alten Knochen für das unbequeme Sitzen auf einem Pferd nicht mehr taugten, aber seine Sorge trieb ihn voran und machte ihn stark. Nachdem er den ganzen Tag fast ohne Pause durchgeritten war, verbrachte er die Nacht in einem kleinen, stillen Gasthof, um gleich am nächsten Morgen bei Tagesanbruch seine Reise fortzusetzen. Am Nachmittag schließlich erreichte er erschöpft und müde die Burg der Gräfin, wo er nachdrücklich um Einlass bat und darum, Ute sehen zu dürfen. Nach langem Bitten wurde ihm erlaubt, sich in der Gesindeküche eine Schüssel Suppe geben zu lassen und die Wachen schickten nach Ute, sie möge dem Alten einen Moment Gehör schenken, er hätte wichtige Nachrichten für sie. Ute staunte freilich nicht schlecht, als sie erfuhr, dass jemand nach ihr verlangte, war sie sich doch sicher, hier am Hofe der Gräfin ein wahrhaftiges Versteck gefunden zu haben. Mit klopfendem Herzen machte sie sich sogleich auf den Weg zu dem Fremden um sich anzuhören, was dieser ihr zu sagen hatte. Michel, der eigentlich kein Freund vieler Worte war, redete nicht lange um den heißen Brei herum: „Frau Ute, ich hatte vor zwei Nächten Männer in meinem Hause beherbergt, die auf dem Wege zu einem Schnitzer waren. Martin ist sein Name und ich nehme an, dass ihr diesen recht gut kennen solltet", begann er. „Man wollte ...
ihn der Ketzerei anklagen, da er sich auf eine recht spezielle Kunst versteht -- ich denke, ihr wisst, wovon ich spreche." Ute wurde bei Michels Worten so bleich, dass ihr Gesicht aussah, als wäre kein Leben mehr darin. Ihre Knie begannen zu zittern und sie musste sich setzten, da ihre Beine den Dienst versagten. "Sprecht weiter", flüsterte sie mit angstgeschwängerter Stimme. "Ich habe verstehen gelernt, dass Martin mit seiner Schnitzkunst nichts Böses tut. Er ist kein Hexer und kein Ketzer, helfen will er und nur das!" sprach Michel nun. „Also habe ich mich dazu entschlossen, ihm und seiner kleinen Familie mit Hilfe meiner Tochter bei der Flucht zu helfen und wenn Gott der Herr ihm recht wohl gesonnen war, sollten Martin und die Seinen schon gestern Abend bei meiner Schwester Zuflucht und Herberge gefunden haben. Euer Gemahl sprach ebenfalls davon, Euch der Obrigkeit zu übergeben und als Hexe dem Scheiterhaufen zuzuführen, da ihr Euch in der Vergangenheit der Spielzeuge bedient habt, welche Martin herzustellen weiß. Nun seid auch Ihr gewarnt vor dem schrecklichen Verrat, den Euer Gatte an Euch zu begehen gedenkt und ich alter Mann kann wieder mit innerem Frieden in mein Haus zurückkehren und in Ruhe meine letzten Jahre erleben, ohne Schuld auf meine Schultern geladen zu haben." Michels Hände zitterten bei diesen Worten und Tränen rannen aus seinen alten, traurigen Augen, sodass auch Ute mit der Fassung ringen musste und ihn herzlich in ihre Arme schloss. Die beiden verließen ...