1. Der Klavierhocker -- Teil 05


    Datum: 12.05.2018, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    es täte ihm jetzt leid, dass er sich daran beteiligt hätte. Das war nun zu spät. Als nächstes erblickte Anke mich. Sie war sehr neugierig und direkt, wie es nun einmal ihre Art war: „Daniel, sag mal. Bist du mit Sven zusammen? Das Foto von Dir, das er geschickt hat, wies keinen Kommentar auf, aber -- na ja ..." Im ersten Moment starrte ich sie nur fassungslos an. Wie kam sie denn bloß auf diesen Gedanken? Dann erklärte ich ihr wütend, dass Sven dieses Bild gegen meinen Willen gemacht hatte und mich Peter und Johann vorher festgehalten hatten. Sie riet mir dann, dass ich mich beim Heimrat beschweren könnte und sollte. Aber sie hatte auch noch eine Frage. „Daniel, ich kenne Dich vom Sport -- und Du bist nicht korpulenter als vorher. Der Büstenhalter war aber auf dem Foto richtig ausgefüllt, das konnte ich erkennen. Du musst also etwas getan haben. Warum und was hast Du da gemacht?" Das war eine gute Frage. Es war auch erkennbar keine böswillige Frage. Sie war nun einmal sehr neugierig und direkt. Wie sollte ich das aber erklären, ohne die Umstände mit Lady Tanja zu erläutern? Ich entschuldigte mich mit der dringenden Beschwerde beim Heimrat, was zunächst nur eine Ausflucht war. Dann hoffte ich aber auch auf eine Bestrafung der Gruppe, insbesondere von Sven. Der Gang zum dreiköpfigen Heimrat erwies sich aber als eine Fehlkalkulation. Es waren eine Studentin aus dem Erstsemester, eine Doktorandin und ein Student als Gremium. Es gab zuerst indiskrete Fragen zum Thema Busen wegen ...
     des Fotos. Als ich Injektionen zugegeben hatte, drehte sich die Diskussionen binnen weniger Minuten nur noch darum, welche Sanitärräume ich nun besuchen durfte. Der junge Student aus einer schlagenden Verbindung vertrat den Standpunkt, dass es moralisch untragbar war, wenn so einer mit Busen beim Duschen die männlichen, heterosexuellen Studenten provozierte, wobei das ‚so einer' mit einer Betonung ausgesprochen wurde, die mich als schwul klassifizierte. Wenn ich so wie auf dem Foto Büstenhalter und Höschen trug, dann sollte ich gefälligst auch aufs Damenklo gehen. Die wohl dreißigjährige Doktorandin, die als bekennende Feministin bekannt war, vertrat den entgegengesetzten Standpunkt, dass es den Studentinnen nicht zuzumuten war, einen jungen Mann in ihren Räumlichkeiten zu haben, der als Spanner sie nur nackt sehen wollte. Die junge Studentin versuchte diese zunehmend hitziger werdende Diskussion zu moderieren. Um mich und mein Anliegen, dass Sven eine offizielle Rüge bekam, ging es gar nicht mehr. Nein, ich war inzwischen derjenige auf der Anklagebank. Nach der einen Ansicht versuchte ich als moralisch verkommene Tunte die unschuldigen, naiven und heterosexuellen Studenten zu verführen und nach der anderen versuchte ich als abartiger Spanner junge Frauen anzuglotzen. Als Beleg für den ersten Punkt galt mein Aufenthalt in der Dusche. Als Beleg für den zweiten Punkt galt, dass ich von einer Studentin beobachtet worden sei, wie ich aus einem Damenklo herausgekommen war. Ganz ...
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