1. Ein Hellhöriges Haus


    Datum: 10.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byhardcorefrank

    bist nicht feige, Dolly!" erwiderte ich behutsam. "Wärst du das, hättest du mir nicht so rasch klaren Wein über deine Geburtsangst eingeschenkt! Und wie könnte ich ein so liebes und bezauberndes Geschöpf wie dich verachten! Außerdem kann ich dich trösten!" "Wirklich?" preßte sie hervor, und der leise Hauch von Hoffnung in ihrer Stimme rührte mich zutiefst. "Ich will auch keine Kinder!" versetzte ich lächelnd. "Erstens könnte ich es mir nie verzeihen, einer so süßen Maus wie dir Schmerzen zugefügt zu haben. Zweitens ist meine Passion die Musik, und die verträgt sich definitiv nicht mit disharmonischem Babygeschrei und drittens..." Ich machte eine Kunstpause. "Drittens?" hakte Dolly nach, und die Tatsache, daß der alte, fröhliche Glanz allmählich in ihre Augen zurückkehrte, machte mich unsagbar glücklich. "Drittens ist mir auch der Gedanke zuwider, daß jemals irgendein anderer als ich an deinen Wahnsinnstitten nuckeln könnte!" lachte ich, und Gwendolyn fiel herzlich darin ein. "Du bist unmöglich!" prustete sie, wurde dann aber übergangslos wieder ernst. "Ich liebe dich unendlich und will nur noch mit dir zusammen sein!" Ich schloß sie abermals in die Arme, und sie kuschelte sich ganz eng an mich. Und so begann unsere gemeinsame Zukunft... Epilog: Gwendolyn Peter und ich leben längst nicht mehr in der Berliner Platte, sondern in einer piekfeinen Villa am Starnberger See. Zehn Jahre sind nach unserem ersten leidenschaftlichen Liebesfest vergangen. Er ist inzwischen ein ...
     gefeierter Konzertpianist, ich erledige seinen Schreibkram und halte ihm den Rücken frei. Das mag vielleicht spießig klingen, doch uns beiden gefällt es so! Unsere schönsten Momente erleben wir heute übrigens nicht mehr ausschließlich in unserem Ehebett, obwohl noch immer der Himmel brennt und die Erde bebt, wenn wir einander wild und leidenschaftlich lieben. Ich genieße auch unser gemeinsames Musizieren am heimischen Konzertflügel, selbst wenn ich niemals so vollendet Piano spielen werde wie Peter. Unsere beiden Kinder, ein zierlicher, dunkelhaariger Bub von neun und ein bezauberndes strohblondes Mädchen von acht Jahren, entwickeln sich ebenfalls prächtig und werden wohl eine Schulempfehlung fürs Gymnasium bekommen. Kinder? wird jetzt mancher Leser stutzen. Keine Angst, der sensible Peter hat meine tiefsitzende Angst vor den Qualen des Kreißsaals stets respektiert, und an seiner Abneigung gegen Babygeplärr hat sich ebenfalls nichts geändert. Deshalb haben wir die beiden armen Würmchen auch in einem Alter aus dem Waisenhaus geholt und adoptiert, in dem Kinder für gewöhnlich nicht mehr so viel schreien, feste Nahrung zu sich nehmen und stubenrein sind. Auf diese Weise haben wir etwas Gutes getan, ohne den viel zu vielen Menschen, die diese Welt schon jetzt bevölkern, noch weitere Exemplare hinzu zu gesellen, und darauf sind Peter und ich sogar ein bißchen stolz. Ach so, da wäre noch eine Kleinigkeit: Hellhörig ist unser heutiges Zuhause ganz und gar nicht, und ich trauere den dünnen ...