1. Jasmin


    Datum: 29.03.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Butziwackel

    fuhr ich zur Reinigung und holte das Teil ab, hinterlies meine Visitenkarte und hoffte, dass sich der Besitzer bei mir melden würde und dann wäre alles wieder in bester Ordnung. Ich wollte weder was entwenden noch sonst eine Gaukelei damit anfangen. Hätte der Bon im Hof gelegen und irgend einer hätte das Kleid abgeholt, wäre es weg gewesen. So aber ist es hier bis mir im Büro und sie können es gerne haben. Hätte ich geahnt, dass es ihr Kleid wäre, hätte ich sie doch angerufen. Aber da stand ja kein Name auf dem Bon. So, ich gehe jetzt das Kleid holen..." Als ich zurück kam, das Kleid in der Hülle am Bügel hängend, hatte sie sich etwas beruhigt. "Entschuldigung, wenn das so war, dann habe ich ihnen ja Unrecht getan. Tut mir leid, aber es ist mir trotzdem peinlich, keiner sollte das Kleid sehen....". Ich sah sie an, sah ihr in die Augen, sagte dann: "Nun ja, blind bin ich nicht, ein wirklich sehr erotisches Stück haben sie da, ehrlich, hätte ich nicht erwartet, Kompliment, würde es gern mal an ihnen sehen, das edle Stück...". Sie war etwas rot geworden, verlegen, aber irgendwie auch interessiert. Nun kam was, womit ich wiederum nicht gerechnet hatte: "Okay, ich lade sie ein, heute gegen 20 Uhr, auf ein Glas Sekt. Ich ziehe für sie das Kleid an, aber ich habe da eine Bitte: Schweigen sie über alles still, es wäre mir sonst zu peinlich. Kommen sie, 20 Uhr heute Abend, mein Haus kennen sie ja!". Ich sah sie nochmals an, sie senkte etwas verschämt den Blick, ich hätte gerne ...
     noch einmal ganz fest in diese Augen geschaut, denn sie hatte schöne Augen... So aber sagte ich zu ihr: "Danke, ich nehme die Einladung an, aber ich würde gerne eine Pulle Sekt mitbringen, einen sehr guten Winzersekt von der Mosel, mehrfach preisgekrönt, würde passen...". Sie nickte, sagte "Bis heute Abend" und schnappte sich das Kleid, verließ meinen Laden. Sofort stellte ich den Sekt in den Kühlschrank, hatte auch noch eine künstlerisch gestaltete Tragetasche für diese edle Flasche. Passt! Gegen 20 Uhr war ich an der Haustüre, klingelte kurz und hoffte, sie würde es sich nicht anders überlegt haben. Sie öffnete, bat mich rein. Sie hatte noch die gleichen Klamotten an wie heute Nachmittag, nahm den Winzer-Sekt in Empfang und bat mich, in ihrem Wohnzimmer Platz zu nehmen. Ihre Wohnung war sehr geschmackvoll eingerichtet, solide Möbel, vermutlich aus Belgien, einige edle Bilder in teuren Rahmen mit erotischen Motiven, teure Kristallgläser in der Schrankvitrine, ein Schachspiel mit schönen alten, wohl handgeschnitzten Figuren auf einem kleinen Marmor-Tischlein mit eingelassenem Schachbrett, ein Goethe-Barometer an der Wand, eine alte Uhr tickte gemütlich, gleich mehrere sicherlich nicht billige Teppiche lagen auf dem Boden. Die mächtige, massive Schrankwand dominierte das ganze Zimmer. Eine edle Stehlampe und eine wahrlich fürstliche Deckenbeleuchtung mit geschliffem Glas rundeten das Bild wohltunend ab. Nein, hier steckte viel Geld, viel Geschmack, hier war nicht jene etwas ...
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