1. Succubus I T10.2


    Datum: 14.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byHunterxxl

    bis zum nächsten Sonnenaufgang. Die wackeren Burschen der Nachtwache eilten hier viel hastiger durch die kleinen verwinkelten Gassen. Hier gab es einfach zu viele Schatten. Was nutzte einem die Muskete, wenn man kein Ziel fand? Und was brachte einem die lange Hellebarde, wenn die Schatten kurze, schnelle und tödliche Dolche besaßen? Schnelligkeit war in diesen Bezirken oberstes Gebot. Das Läuten der Nachtglocke wurde immer leiser und verstummte bald völlig. Auch die noch eben donnernden Schritte glichen nun einem leisen Trippeln. Die Soldaten bewegten sich auf Zehenspitzen fast geräuschlos durch diese Schatten und ein jeder von ihnen wünschte sich, er wäre überall... nur nicht hier. Wenn die "Zwölf Apostel" gut in Leder eingewickelt waren verursachten sie bei vorsichtigen Bewegungen nicht das geringste Geräusch. Ein Schütze, der jedoch versäumt hatte, seine hölzernen "Pulvermaße" zu ummanteln und durch das laute Klappern seine Kameraden in Gefahr brachte, vergaß dies kein weiteres Mal. Seine Gefährten sorgten schon dafür. Bis ein, mit Gewalt in den Schlund eingefügtes Gemisch, bestehend aus einem Becher Waffen Öl und einer Handvoll Schwarzpulver, die Gedärme endlich wieder verließ, dafür sind einige Stunden auf dem Abort von Nöten. Das ist eine Zeitspanne, in der Schütze "Heinblöd" über vieles nachdenken konnte. Wie zum Beispiel: „Die fünf Jahre Dienst auf der Straße sitze ich doch auf einer Arschbacke ab. Apropos Arschbacke, werde ich je meine brennende Rosette wieder ...
     richtig schließen können?" Die patrouillierende Nachtwache war in diesen Stadtvierteln nicht gern gesehen doch nur wenige Schatten riskierten es mit ihr in Konfrontation zu geraten. Der Überraschungseffekt lag zwar auf der Seite der Diebe, doch die Soldaten waren keine Dummköpfe. Und eine Hellebarde einfach auf gut Glück in die Dunkelheit hinein zu schwingen oder eine vorsorglich abgeschossene Kugel konnte durchaus treffen. Dirnen, die zur damaligen Zeit "Meretrix" genannt wurden, verrichteten ihren Dienst üblicher Weise in einem Frauenhaus und waren in der Regel verpflichtet, jeden Kunden „ohne Unterschied" zu bedienen. Es waren zumeist unverheiratete Frauen, die Sex mit mehreren Männern hatten. Die Tatsache, dass sie hierfür Geld nahmen, hielten die wenigsten Zeitgenossen für unmoralisch. Viel eher war die Armut der Frauen eine Art Schuld mindernder Umstand. Eine Meretrix war zum Teil rechtlos. Der Frauenwirt, also der Pächter des öffentlichen Bordells und Vorstand der Prostituierten, hingegen war ein "freier Mann", wenn auch in der Regel kein Bürger. Der Frauenwirt, oft zugleich auch der Scharfrichter, war häufig vermögend, galt jedoch als ehrlos. Natürlich waren die Ziele von Taras und Sophies nächtlichen Ausflügen genau diese Stadtbereiche und anfänglich gab es mit den Frauenwirten auch ernsthafte Probleme. Denn wo immer die zwei Succubus auftauchten, sanken die Einnahmen der anderen käuflichen Liebesanbieterinnen auf null. Zwei Mal kehrten die beiden Succubus nach einer ...
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