Wahlverwandschaften Teil C
Datum: 04.03.2018,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
Freunde mit mir als Mädchen in seiner Begleitung sehen würden, dann würden Fragen kommen. War ihm das nicht klar? „Du hast Recht. Das werde ich mir wohl überlegen müssen. Es gibt sehr vieles, was sich auch für mich ändern wird. Gib mir ein bisschen Zeit zum Überlegen -- zumindest bis zu Deiner nächsten Kontrolluntersuchung!" Ich hatte mir schon viel überlegt, aber ich hatte auch Monate Zeit gehabt, mich mit dem Gedanken vertraut zu machen. Seine Idee, die Kontrolluntersuchung abzuwarten, war also nicht verkehrt. Die Diskussion mit der Schule würde auch so kompliziert genug sein. Verlässliche Termine für die Operation würden das eher erleichtern. Die Kontrolluntersuchung Schon am nächsten Tag hatte ich einen Termin für die Nachuntersuchung, was meinen Vater sichtlich erschreckte. Er hatte wohl mit einer längeren Frist gerechnet und mit mehr Zeit, um sich auf den Wandel einzustellen. Die Berliner Klinik war unpersönlicher als die von Frankfurt, aber auch professioneller, da anscheinend viel Erfahrung bei den Ärzten und dem Personal vorlag. Sie wollten mir frühestens in sechs Wochen einen OP-Termin geben, um Komplikationen mit der vorherigen Operation am Unterleib sicher zu vermeiden. Sie sicherten mir einen Termin spätestens zum Juli zu. Ich war enttäuscht und gleichzeitig auch erleichtert. Das ist wahrscheinlich normal. Keiner geht mit Freude ins Spital für eine Operation, auch wenn diese Vorteile mit sich bringt. Vor Ostern würde es garantiert nichts mit der vollständigen ...
Umwandlung werden, was sehr bedauerlich war. Mein Vater war über diese gewährte Frist vermutlich noch mehr erleichtert als ich selber. Jedenfalls war seine Befreiung über die rund zweimonatige Frist ihm sehr deutlich anzumerken. Er strich aber auch schnell den seiner Ansicht nach nützlichen Aspekt heraus: „Chris, immerhin hast Du damit die Sommerferien als Zeitraum für die Rekonvaleszenz nach der Operation. Das ist doch immerhin ein klarer Abschnitt -- vor und nach den Ferien. Du wirst praktisch nur wenig Unterrichtsausfall haben. Damit hast Du gar keinen Ausfall und auch einen viel klareren Schnitt!" Seine letzte Idee mochte ich nun gar nicht. Das dauerte mir einfach zu lange. Das wäre ja bald ein halbes Jahr! Nein, das wollte ich nicht. „Es ist mir egal, wie klar der Schnitt zwischen vorher und nachher ist. Es ist mir auch egal, wie wenig oder wie viel Unterrichtsausfall ich haben werde. Ich werde bei den Behörden einfach ansprechen, wie ich möglichst schnell meinen Vornamen von Christian in Christiane in all meinen Ausweisen ändern lassen kann. Danach wird die Schule gezwungen sein, entsprechend zu handeln. Wenn Du mir dabei helfen kannst, dann ist es sehr gut. Wenn nicht, dann ist es auch gut. Meine Entscheidung steht fest." Mein Vater hörte das nicht gerne, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Alexandra hatte mir gesagt, dass es nicht einfach werden würde, aber dass ich es schaffen würde. Genau das war meine Absicht. „Chris, nun sei doch vernünftig! Mit dem Kopf ...