1. Begegnung um Mitternacht


    Datum: 16.09.2017, Kategorien: Verführung Autor: Ligeia

    Wieder genoss er ihre weiche Stimme, die die Wörter mehr zu singen schien, als sie auszusprechen. "Noch nicht mein Süßer. Erst schuldest du mir den Blutzoll". Henry erstarrte innerlich. Seine Instinkte waren endlich wieder erwacht und er wusste jetzt, mit was er es zu tun hatte, wenn er auch bisher nicht an die Erzählungen seiner wenigen Kollegen, mit denen er in Kontakt stand, geglaubt hatte. Er hatte gerade Sex mit einem Vampir gehabt. Leider kam diese Erkenntnis viel zu spät. Die Augen geschlossen wartete er auf ihren tödlichen Kuss, aber er kam nicht. Stattdessen sprang Milena ganz unvermutet hoch und ließ ihn mehr tot als lebendig liegen, wo er lag. Sie hatte von ihm getrunken, dass verrieten ihm die Male an seinem Hals, die jedoch unter seinen Fingern so schnell heilten, dass sie bald nicht mehr zu sehen waren. Er rief sie. Sich aufrichtend sah sie Peter lässig, etwa 5 Meter von ihr weg, an der Mauer gelehnt stehen und mit einem süffisanten Lächeln auf seinen sinnlichen Lippen eine Zigarette rauchen. Warum legte ...
     er diese dumme Angewohnheit der Menschen nicht ab, schoss es ihr durch den Kopf, als sie aufgestanden war und ihren Mantel wieder überzog. Doch sie kam nicht weit. Peter war genauso schnell bei ihr, wie sie eben Henry in Angst versetzt hatte. Ohne Vorwarnung biss er sie. Natürlich konnte es ihn nicht kalt lassen, dass sie entgegen seinem Befehl, mit einem Menschen schlief, aber sie hatte nicht mit einem so heftigen Angriff gerechnet. Sie wehrte sich verzweifelt und bald schon fielen sie wie die Raubtiere übereinander her. Henry, der die Augen öffnete, bot sich ein unglaubliches Schauspiel. Er hätte nicht sagen können, ob er zwei Raubtiere sah, die Menschen ähnelten oder eben zwei Menschen, die raubtierhafte Züge hatten. Er wusste nur eins. Er musste so schnell wie möglich von hier fort, denn wenn diese zwei Wesen aus ihrem Rausch erwachten, würden sie Augenzeugen gegenüber bestimmt keine Gnade walten lassen. Mit wackligen Knien schlich er so schnell er eben konnte fort aus der Gasse. Aber er sollte keine Ruhe mehr finden. 
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