1. Wenn die Nachtigall erwacht 16


    Datum: 16.01.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: by_Faith_

    hatte diese Fähigkeit noch nicht in der realen Welt geübt, aber in der Anderswelt sah es schon sehr ansehnlich aus. Sie ruhte mit den Schultern am Rand des Sees und planschte mit der großen schwarzen Schwanzflosse im Wasser. Nicht ohne Hintergedanken tastete sie ihren neuen Unterleib nach Körperöffnungen ab. Etwas unterhalb der Stelle, an der normalerweise ihr Venushügel war, fand sie eine Hautfalte, die sie mit ihren Fingern erkundete. Offenbar konnte sie hierdurch jede Art von Notdurft verrichten. Schließlich fand sie auch etwas, dass ähnlich erregbar war wie ihre Klitoris und sie vermutete, ihre Schamlippen etwas tiefer davon ertasten zu können, wenn ihre Finger länger wären. Nach ihrem ersten Eindruck war diese Erscheinungsform nicht primär für sexuelle Spielarten, sondern für eine effektive Fortbewegung im Wasser vorgesehen. Tyras Selbsterkundung wurde unterbrochen, als der schwarze Panther, mit der Königin auf seinem Rücken, durch das Dickicht des Dschungels sprang und über die Lichtung jagte. Der Panther umrundete den See und blieb auf dem gegenüberliegenden Ufer neben Tyra stehen. Sowohl die Königin als auch ihr Reittier starrten gebannt zu der Stelle, an der sie eben selbst die Lichtung betreten hatten. Tyra wusste, dass etwas Großes bevorstand, aber sie war durch die neue Erscheinung der Königin abgelenkt. Die blutroten, glänzenden Lippen, der Diamantschimmer auf ihren blauen Lidern und die überlangen Wimpern, die in filigranen Federn ausliefen, stellten endgültig ...
     klar, wer hier die Nummer eins war. ‚Oh, verdammt, sieht das geil aus', dachte Tyra. Miriam blinzelte ihrer Drohne trotz der Anspannung kurz zu und schenkte ihr ein Lächeln, in dem so viel natürliches Selbstbewusstsein lag, dass sich Tyra am liebsten zwischen die Beine gefasst hätte, aber das war gerade nicht so einfach. Sie wendete den Blick erst von der Königin ab, als das Rascheln und Knacken im Dschungel nicht mehr zu überhören war. Zwischen den großen Blättern stürmten unzählige männliche und weibliche Drohnen hervor und rannten auf die große Lichtung, um sich dort, um den See herum, in acht Gruppen aufzustellen. Dann verdunkelte sich der Himmel und Tyra sah eine unüberschaubare Schar geflügelter Drohnen, die über der Lichtung in mehreren Ebenen übereinander kreisten. Nach und nach landeten diese Drohnen bei einer der acht Gruppen. Tyra hatte heute 42 Drohnen rekrutiert und war sich sicher, die Königin wieder überbieten zu können. Scheinbar hatte sie diesen Wettkampf für alle Zeiten verloren. Etwas geknickt schaute sie auf ihren eigenen Körper, der knapp unter der Wasseroberfläche schwebte: Heute war Flugtag, und sie kam in Flossen. »Komm aus dem Wasser«, sagte die Königin liebevoll. Sie war vom Panther abgestiegen und kniete direkt hinter Tyra. Tyra löste den Delfinunterleib auf und kam auf allen vieren aus dem Wasser. Die Königin kauerte am Ufer und nahm sie in den Arm. »Das war nur durch deine Hilfe möglich«, sagte die Königin und Tyra lächelte über diese aufrichtige ...
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