1. Eine Internetliebe


    Datum: 26.12.2017, Kategorien: Ehebruch Autor: Fridolin

    einkaufen. Unterwegs dachte sie natürlich an das Gelesene. Es ließ sie nicht mehr los. Mit einem Mal sah sie alles anders. Ja, er hatte im Grunde genau verstanden, was sie bewegte, warum sie zu dem Treffen "nein" gesagt hatte. Wie konnte sie das nur übersehen, schalt sie sich. In den nächsten Tagen las sie die Geschichte wenigstens zwanzigmal. Immer mehr verspürte sie nun auch den Wunsch, ihn zu treffen. Doch mit keinem Wort teilte sie ihm das in ihren spärlichen E-Mails mit. Sie wollte keine neuen Hoffnungen in ihm wecken. Nach einem weitern Monat ergab es sich, dass sie völlig überraschend zu einem Lehrgang nach Hannover geschickt wurde. Sie hatte nur zwei Tage, um sich darauf vorzubereiten. Dann fiel ihr ein, das wäre ja die Gelegenheit! Doch sie zögerte. Erst eine Stunde vor der Abreise schrieb sie ihm eine Mail, in der nur der Hotelname und die Zimmernummer stand und der Hinweis "Kursus für Finanzmitarbeiter" sowie "erwarte Dich morgen 19 Uhr. Elana." Im Zug war sie sich nicht sicher, ob es richtig gewesen war. Vielleicht liest er die Mail ja gar nicht oder nicht rechtzeitig. Und wenn er nicht mehr will? Vielleicht hat er inzwischen eine andere Bekanntschaft gemacht, von der ich nichts weiß, die eher auf seine Wünsche eingegangen ist? Je mehr der Zug sich Hannover näherte, je unsicherer wurde sie. Schließlich gab sie sich einen Ruck und dachte: wenn er kommt, gut! Wenn nicht, auch gut. Sie bezog das Hotelzimmer, danach fuhr sie mit der Straßenbahn zum Tagungsort, wie man ...
     es ihr in der Firma gesagt hatte. Der Lehrgang begann um 14 Uhr und sollte an diesem ersten Tag bis 18 Uhr dauern. Je näher das Ende des ersten Tagesthemas rückte, ein eher langweiliger Vortrag, desto unruhiger wurde sie. Immerzu sah sie auf die Uhr. Endlich war Schluss, es war bereits 18.20 Uhr, als sie das Haus verließ und zur Straßenbahn eilte. Wird er kommen, war alles, was sie denken konnte. Im Hotel warf sie die Tasche auf das Bett, zog sich so schnell sie konnte aus und sprang unter die Dusche. Das tat gut. Während sie das warme Wasser über ihren Körper rinnen ließ, wünschte sie sich, jetzt mit ihm gemeinsam zu duschen, sich gegenseitig einzuseifen und zu verwöhnen. Verträumt spielten ihre Hände an ihren Brüsten und an ihrer Spalte. Doch sie beherrschte sich, trocknete sich ab und zog sich für den Abend an. Sie wollte in die Empfangshalle hinunter fahren um zu sehen, ob er käme. Es war bereits 19 Uhr durch. Vom Bahnhof bis zum Hotel, so rechnete sie, braucht man etwa eine halbe Stunde. Und wenn er mit dem Zug um 18:44 Uhr eintrifft, müsste er um 19:20 im Hotel sein können. Sie wurde immer nervöser, sah alle Männer an, die das Hotel betraten, doch ihn sah sie nirgends. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ja nicht einmal genau wusste, wie er aussieht. Sie hatte vor Monaten nur das eine Foto als Anhang einer Mail erhalten und das war nicht mal besonders deutlich. Sie verspürte Hunger. Ja, essen wollte sie eigentlich mit ihm! Darauf hatte sie sich schon gefreut, endlich Auge ...
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