1. Eine schöne Bescherung 02. Kapitel


    Datum: 11.09.2017, Kategorien: Schwule Autor: by2b2batiG

    jedem Augenblick, dass mich ein Monster anfallen und brutal zerfleischen würde. Vielleicht hatte Sven ja einen Deal mit einem Dämon ausgehandelt, der ihm diesen ganzen Luxus erst ermöglichte. Dafür musste er dem Unhold regelmäßig junge Menschen liefern, die dieser dann gierig verschlang. So hatte Christian bestimmt für den zweiten Feiertag auf der Speisekarte des Dämons gestanden. Weil Sven jedoch mich auf dem Weihnachtsmarkt getroffen hatte, war er noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Na ja, nicht ganz; denn er würde bestimmt im neuen Jahr irgendwann an die Reihe kommen. Mit einem flauen Gefühl im Magen drehte ich mich noch einmal zu meinem Freund um. Der lag jedoch immer noch auf dem Bett und machte über mein zögerliches Verhalten so seine Faxen. Darüber verärgert, packte mich die Wut, und ich riss endlich mit einem einzigen Ruck die Tür auf. Und? Ich konnte nur einen langen Seufzer der Enttäuschung, aber gleichzeitig auch der Erleichterung ausstoßen. Kein Dämon weit und breit. Keine Folterkammer. Nicht einmal ein verstaubter Abstellraum. Was ich da zu sehen bekam, waren ein Stromzähler, eine Vielzahl an Sicherungsautomaten und etliche Trafos und Relais. Hinter dieser verdammten Tür befand sich nichts anderes als der elektrische Hausanschluss für Svens Wohnung. „Du alter Mistkerl!", schimpfte ich drauf los. „Du hast mich die ganze Zeit auf die Schippe genommen. Na, warte!" Wutschnaubend stürzte ich mich auf meinen Kumpel und begann, ihn scherzhaft zu boxen, zu ...
     zwicken und zu kitzeln. „Eh, Piesacken ist noch nicht angesagt", protestierte er heftig. „Dazu müsstest du die Wette erst einmal gewonnen haben!" „Wieso?", fragte ich total verblüfft. „Das habe ich doch! Denn deine tolle Folterkammer scheint nur ein Hirngespinst von dir gewesen zu sein." „Na, dann schau noch einmal ganz genau hin", forderte Sven mich auf. „Das habe ich doch schon", entgegnete ich gereizt. Langsam machte dieses Spielchen keinen Spaß mehr. „Oder ist die Elektrofolter etwa dein Spezialgebiet?" Sven ließ jedoch nicht locker und zeigte immer wieder auf die Tür, die ich gerade geöffnet hatte. Missmutig drehte ich mich schließlich um. Aber was war denn das? Die gesamte elektrische Anlage war wie von Geisterhand weggezaubert, und im Türrahmen war der Ausschnitt eines Raumes zu erkennen, in dem ein geheimnisvolles Licht flackerte. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ratlos blickte ich auf meinen unter mir liegenden Kumpel hinunter. Der grinste mich mit unverkennbarer Siegermiene an und präsentierte mir schließlich eine Fernbedienung in seiner rechten Hand, die offensichtlich etwas mit dem vermeintlichen Wunder zu tun hatte. Und wirklich, als ich mich erneut zur Tür umschaute, konnte ich erkennen, wie sich die Wand mit den elektrischen Geräten vor die Öffnung schob und den Raum dahinter vollständig verdeckte. „Das ist nur für meine Mutter", erklärte Sven diesen technischen Trick. „Wenn die meine Folterkammer sähe, würde sie garantiert der Schlag treffen. Und das hat die ...
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