1. Beziehungsunfähig 05


    Datum: 10.09.2017, Kategorien: Erstes Mal Autor: by1nerWieK1ner

    Hallo, ein paar Worte vorne weg: Es ist schon eine Weile her, dass ich an dieser Geschichte weiterarbeiten konnte. Ich bitte, dies zu entschuldigen. Und verbleibe in der Hoffnung, dass es gefällt... -------------------------------------------- Das Sarah-Martyrium Dieser verdammte Dorn. Drei Tage war es nun her. Drei triste, endlose, zermürbende Tage. Seit dem kein Zeichen von Sarah. Ich traute mich kaum, die Wohnung zu verlassen; in der Angst, Sarah könnte gerade dann vorbei kommen. Nun, an diesem dritten Tage, musste ich trotzdem raus; was zu essen kaufen. Ich bin mir nicht sicher, was ich für ein Bild dabei abgab. Zur Kaufhalle rennen, hektisch einkaufen, wieder rennend den Heimweg bestreiten. Mit vollen Beuteln. Nur um dort wieder zu warten. Auf und ab zu gehen. Zum Fenster. Hinausschauen. Wieder weg. Wiederholung. Aber niemand kam. Außer der Postbote. Nicht mal für mich. Als wir miteinander fertig waren, machte er einen leicht verunsicherten Eindruck. Egal. Und dazwischen: nichts. Fernsehen empfand ich als unerträglich. Welcher Tag war eigentlich heute? Mittwoch? Donnerstag? Am Samstag kamen meine Eltern aus dem Urlaub zurück. Gut, dass sie mich so nicht erleben mussten. Es gab nichts, außer meinen Gedanken. Was hatte ich nur falsch gemacht? Gar nichts! Alles? Irgendwo zwischen diesen Extremen musste mein Verderben gelauert haben. Immer und immer wieder versuchte ich die Schluss-Momente der letzten Begegnung zu analysieren. Wo hatte sich der Dorn versteckt, der sich jetzt ...
     in mein Fleisch grub? Ich fand ihn nicht. Und doch war er allgegenwärtig. Scheiß Dorn. Scheißdrecksverdammter Dorn. Am ersten Tag hatte ich nicht mit ihr gerechnet. Nicht so richtig jedenfalls; obwohl ich mir ein kleines Vielleicht-ja-doch offen hielt. Aber sie kam nicht. Schon ok, hatte sie ja gesagt. Der zweite Tag war lang. Der Längste meines Lebens. Warten. Warten. Und nochmals warten. Mein Fehler war, dass ich für diesen Tag schon mit einer Heute-bestimmt Mentalität aufwachte. Da schellte es an der Tür. Jemand war schon davor; es war nicht das rasselnde Läuten, wenn man vor der Haustür die Klingel betätigt. Vor Schreck wäre ich beinahe der Länge nach umgefallen. Ich hastete zur Tür, riss sie regelrecht auf. Die Nachbarin, die eine Etage über uns wohnt, stand davor. Sie zuckte zusammen und trat einen Schritt zurück. "Ähm, hallo Ben. Ich wollte nur mal fragen, ob du ein Paket für mich entgegen genommen hast." Fragte sie leicht eingeschüchtert. Wobei sie in einer scheinbar beschwichtigenden Geste die Hände hob. "Klar hab ich das!" Entgegnete ich freundlich. Nun entspannte sich meine Nachbarin ein wenig. "Ich hols schnell." Ich tat es. "Dankeschön!" "Bitteschön!" Ich wollte die Tür wieder schließen, als ich erneut die Stimme meiner Nachbarin hörte. "Ben?" Ich lukte durch den Türspalt. "Ja?" "Gehts dir gut?" 'Komische Frage.' "Klar. Warum?" "Na ja, siehst nicht so gut aus." 'Na danke für die Blumen.' "Ne, alles ok." Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu: "Na gut, wenn ...
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