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Die Adjutantin 01
Datum: 08.12.2017, Kategorien: Schwule Autor: byGesa
ängstlich und gut erpressbar wegen ihrer Mutter, die sie liebte. Oberst Popow hatte auch eine Neigung gezeigt, dem Mädchen als Tochter seiner Freundin Bian diskret zu helfen. Das war ein klarer Ansatzpunkt. Es war eine Gelegenheit, aber er hatte Hemmungen, dies anzugehen. Und dann hatte der Zufall ihm in die Hände gespielt. Mandy könnte eine Lücke in den bis dato perfekten Panzer des verdächtigen aber unbescholtenen Obersten reißen. Die junge Mandy hatte sich durch ein verheimlichtes Treffen mit einem westdeutschen Assistenzarzt angreifbar gemacht -- und der Oberst wusste das. Nachdem er das erfahren hatte, nahmen auch seine Hemmungen ab. Wer sich heimlich mit dem Klassenfeind traf, verdiente nicht sein Mitleid. Sie war durch den Stasi leicht einzuschüchtern. Das hatte sich während der ersten Ansprache durch den FDJ gezeigt. Er ordnete eine Überwachung der Wohnung von Mandy und Bian Sahn an. Angeblich hatte Mandy zwar die Kontakte mit dem Westler abgebrochen, aber das glaubte er nicht. Die Leute in der FDJ mochten so naiv sein, er jedoch nicht. Wenn dieser Herr Oberst mit der Familie Sahn befreundet war, dann konnte man diese Beziehung ausnutzen. Beziehungen konnten Schwachstellen einer Person sein. Dieses bekam man im MfS eingehämmert. 3.Martin Sahn Ich war nicht so zuversichtlich wie Peter Wald, aber ich glaubte auch an den Plan. Er war einfach und daher gab es nur wenige Fallstricke, glaubte ich zu wissen. Das Grundprinzip war einfach. Die ausgeprägte Ähnlichkeit von ...
mir mit meiner jüngeren Schwester Mandy wollten wir ausnutzen. Sie würde mit meinem Personalausweis, meinem Visum und meinen Klamotten über die Grenze gelangen. In der Stoßzeit am Grenzübergang würde ein leicht asiatisch anmutendes Gesicht für die Vopos gar nicht erst die Vermutung geben, dass es eine ostdeutsche Person war, die hier Republikflucht beging. Peter würde von ihr meinen Personalausweis bekommen, nachdem sie beide nach der Flucht sicher per Flugzeug von Westberlin in Westdeutschland angekommen waren. Er würde dann umgehend nach Pilsen in die Tschechoslowakei reisen, mir dort meinen Personalausweis samt Visumstempel übergeben sowie einen Koffer mit meiner Kleidung. Er hatte einen tschechischen Grenzbeamten an der österreichischen Grenze bestochen, um das Visum zu erteilen, so als ob ich ganz legal in das Ostblockland eingereist sei. Eine Bestechung eines Vopos wollte er nicht riskieren -- und ich gab ihm darin Recht. Mit dem gültigen Visum konnte ich dann die Grenze nach Österreich überschreiten. Meinen eigenen Personalausweis aus Westberlin konnte dort keiner anfechten. Das war alles schon so gut wie sicher. Der Knackpunkt lag nur im Grenzübertritt DDR zur Tschechoslowakei. Über diese Grenze konnte ich nicht als Martin Sahn reisen. Das ging nur als Mandy Sahn. Im Gesicht war ich ja Mandy ähnlich genug, aber die ganze Reise musste ich als Mädchen machen. Also musste ich meine Haare länger wachsen lassen, um die von Mandy zu imitieren. Das füllte mich so schon mit ...