Die Adjutantin 01
Datum: 08.12.2017,
Kategorien:
Schwule
Autor: byGesa
bei der Volksarmee melden -- und offiziell ihre Verlobung lösen. Dies im Rahmen eines Wiedereintritts in die FDJ und einer öffentlichen Selbstkritik in ihrer bisherigen Gruppe. Als Sanitäterin könne sie später aufsteigen in ein Medizinstudium als Stabsärztin. Als erfolgreiche Wissenschaftlerin könne sie Auslandsreisen - auch in den Westen - erreichen. Das tat sie dann auch innerlich widerstrebend, weil sie damals keinen Plan B hatte. Sie hatte zwar die Nase absolut voll von der DDR und dieser Einmischung in ihr Privatleben. Sie wollte unbedingt und sofort zu ihrem zukünftigen Verlobten fliehen. Selbst der mögliche, wenn auch steinige, wacklige Weg über einen Ausreiseantrag war ihr zu lang und unsicher oder gar bis auf das Ende ihres Studiums zu warten. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte sie keine Möglichkeit für eine Flucht gesehen -- und auch keine für einen Kontakt mit ihrem Verlobten. Bei meinem nächsten Besuch - sie hatte Wochenendausgang - bei ihr bekniete sie mich, ob ich ihr nicht helfen können, während unsere Mutter beim Einkaufen war. Und ich versprach unverbindlich ihr, nach Wegen dafür zu suchen. Soweit -- so gut. Aber danach beging ich selber eine Riesentorheit. Ich bekam einen Anruf von Peter Wald, dem Verlobten von Mandy. Er bequatschte mich, ihn zu treffen. Er war sehr überzeugend in seiner Art. Er überredete mich zu einer Aktion. Ich ging ein Risiko ein, das ich nie hätte eingehen dürfen. Es war mehr als eine Leichtfertigkeit - es war purer Wahnsinn, aber das ...
war mir damals noch nicht klar. Sie meldete sich tatsächlich als Freiwillige beim Militär. Nach ihrer Grundausbildung würde sie dem Lazarett Potsdam zugeteilt werden. Sie war alles andere als glücklich darüber, auch wenn sie im Wohnheim ein Einzelzimmer haben würde. Es gab eine Kontrolle durch den Empfang. Immerhin bekam sie die Erklärung, dass sie bei guter Bewährung vielleicht zur Fähnrichs-Ausbildung zugelassen würde. Das bedeutete auch eine Chance für ein späteres Studium. Zuckerbrot und Peitsche dienten hier als Erziehungsmittel. 2.Oberstleutnant Meissner Was er brauchte, war jemand, der ihm verlässliche Informationen über Igor Popow beschaffte. Das konnte nur jemand sein, der ganz nahe an den Oberst herankonnte. Es war nicht das erste Mal, dass der Oberst aufgefallen war. Aber Meissner hatte strikte Weisung, sehr diskret zu handeln. Der Oberst arbeitete schließlich im Hospital des russischen Hauptquartiers in der DDR. Er hatte einen guten Draht zu einflussreichen Leuten im russischen Geheimdienst. Das konnte für den Stasi zu einem peinlichen Bumerang werden, falls es bekannt wurde, dass man den Oberst eigenmächtig observierte. Den Verdacht beim KGB zu melden, war auch nicht viel besser, weil dann garantiert der Oberst gewarnt werden würde - bei den guten Kontakten, die der hatte. Der KGB war noch schwieriger geworden, seit Gorbatschow in der Sowjetunion an die Macht gekommen war. Die beste Möglichkeit Informationen zu beschaffen, war jemand im nahen Umfeld des Obersten. ...