1. Liebe Tod und Neuanfang 01


    Datum: 24.11.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    realisierte ich, was geschehen war. Ein lange gehegter Wunsch ging in Erfüllung. Ich würde Silvia wiedersehen und wir würden uns über die guten alten Zeiten unterhalten können. Sicher wusste sie noch so manches, was mir inzwischen entfallen war und anders herum. Es würde sehr viel Spaß machen und ich freute mich schon auf den nächsten Tag. Aus diesem Grunde ging ich an diesem Abend dann doch nicht mehr weg. Ich wollte mir nicht den nächsten Tag damit verderben, dass ich mit Kopf und Magenschmerzen auf sie wartete. Pünktlich um achtzehn Uhr am nächsten Tag klingelte es an meiner Tür. Gut, es war schon eine viertel Stunde später, aber darauf achtete ich jetzt nicht mehr. Ich war den ganzen Tag schon aufgeregt und nervös gewesen. Dabei wusste ich nicht einmal, warum. Immerhin waren wir so lange Freunde gewesen, kannten den anderen fast wie uns selber. Trotzdem war es für mich aufregend und ich fragte mich insgeheim, ob es Silvia auch so ging. Blitzschnell überlegte ich noch, während ich zur Tür ging, ob ich auch nichts vergessen hatte. Ich hatte extra gründlich aufgeräumt, das Nötige eingekauft und mich so gut rausgeputzt, wie es ging, ohne dass es übertrieben wirkte. Vor einer Stunde hatte ich mich noch einmal rasiert und genau darauf geachtet, dass ich nicht stank. Deo und Mundwasser wurden bemüht und ich war mir sicher, dass ich nicht hätte mehr machen können. Nur ein kleiner Zweifel nagte noch in mir. Aber dafür war es jetzt zu spät. Ich legte meine Hand auf die Klinke, ...
     atmete noch einmal tief durch und drückte sie nach unten um die Tür zu öffnen. Silvia stand davor und streckte mir mit einem Lächeln ein kleines Päckchen entgegen. „Hallo Adam. Da bin ich. Ich habe da eine Kleinigkeit für dich." Ich nahm das Geschenk entgegen und mache zugleich Platz, damit sie an mir vorbei eintreten konnte. Während sie an mir vorbei ging, nahm ich ihr dezentes Parfüm wahr, meinte aber dazwischen noch etwas anders zu riechen. Es blieb im Hintergrund, zeigte sich nicht offene, war aber da, reizte die Geruchsnerven. Es war vertraut, war mir schon am vorigen Tag in die Nase gezogen, als ich Silvia verbunden hatte. Dieser Duft gehörte zu ihr, wie ihr Aussehen, war ein Teil von ihr und ich kannte es schon so viele Jahre, denn selbst als Kind hatte sie so gerochen. Sofort musste ich wieder an die vergangenen Zeiten denken und war noch gespannter darauf, was unser Gespräch ergeben würde. Um es kurz zu halten. Es wurde ein wunderbarer Abend. Wir saßen schon wenige Minuten später ungezwungen zusammen und unterhielten uns über alles, was uns einfiel. Sowohl die Zeit, die wir miteinander verbracht hatten, als auch was danach folgte, wurde erörtert. Es war so viel, was wir uns zu erzählen hatten, dass wir uns für das nächste Wochenende noch einmal verabredeten. Wir wollten alles vom anderen wissen und bis jetzt hatten wir anscheinend nur an der Schale unserer Leben gekratzt. Wir beide hatten uns an diesem Tag hauptsächlich darüber unterhalten, was in der letzten Zeit ...
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