1. Der Spielzeugmacher Teil 03


    Datum: 28.08.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byWespe

    meine Herrin, wenn ich euch vor größtem Übel bewahre?" Ute schoss die Zornesröte ins Gesicht, aber sie war beherrscht genug, um zu erkennen, dass sie jetzt nicht mit einem oder zwei Silberlingen sparen durfte. So griff sie in den kleinen Beutel, welchen sie immer am Gürtel ihres Kleides trug und warf der gierigen Magd die Geldstücke in den Schoss. „Nun sprich, hast ja deinen Judaslohn wohl empfangen!" Barbara zögerte nicht lange und log: „Ich war im Gasthaus, Wein zu holen für unseren Stallmeister, da habe ich euren Gemahl mit seinen Kumpanen gesehen. Laut waren sie, weil sie allesamt betrunken sind und so konnte ich hören, wie die Herren über Pläne sprachen, euch, ebenso wie Frau Isolde und Frau Gudrun als Hexen anklagen zu wollen. Brennen sollen sie, Herrin, schon morgen soll der Sünderkarren hier vorfahren und euch abholen, der Scheiterhaufen ist euch gewiss, findet ihr nicht noch heute Nacht einen Ausweg!" Ute hatte das Gefühl, ihr Herz bliebe vor Entsetzen stehen. Waren sie und ihre Freundinnen verraten worden? Wer hatte sie beobachtet? Hatte ihr Gemahl einen Schnüffler nachgeschickt, um das lustvolle Treiben mit den Gespielinnen zu beobachten? Was sollte sie jetzt tun? Mit zitternden Knien erhob sich die Frau und verließ wortlos das Gesindehaus. Sie eilte auf ihr Zimmer und begann, das Nötigste zu packen -- Flucht war ihr einziger Gedanke. Tränen der Trauer und Verzweiflung liefen ihr über das Gesicht, wusste sie doch, dass ihre Freundinnen zu einem grausamen Tode ...
     verurteilt waren, da ihr keine Gelegenheit blieb, diese zu warnen. Wie hätte sie sich auch als Frau, des Nachts, unbemerkt Zutritt zu den Häusern der beiden verschaffen sollen, ohne für Aufregung und Lärm zu sorgen? Eines aber wollte sie tun, in der Hoffnung, doch noch helfen zu können. Mit fahrigen Fingern schrieb Ute zwei Briefe mit der gleichen Warnung, welche sie von Barbara bekommen hatte und ehe sie ihr Zuhause für immer verließ, gab sie die Pergamente an einen ihrer Dienstboten mit der strikten Anweisung, diese gleich morgen in aller Frühe zu den beiden Freundinnen zu bringen....vielleicht war ja dann noch nicht alles zu spät. Schnell war hernach eine kleine Droschke angespannt und Ute selbst saß auf dem Kutschbock, mit dem Ziel, die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen. Die beiden Freudenspender, welche im Getreidelager versteckt waren, musste sie vorher aber holen. Hier sollte keine Gefahr auf sie lauern, das Haus lag abseits aller belebten Gassen. Später, tief in der Nacht, klopfte Ute erschöpft an die Türe eines einsamen Gasthofes am Rande der Stadt, bat um Kost und Logie und fiel alsbald in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen schickte sie nach einem Boten um einen weitern Brief zu versenden, diesmal zum Hofe der Landgräfin, wo eine entfernte Cousine als Gouvernante ihren Dienst tat. Mechthild war die letzte lebende Verwandte, welche Ute geblieben war und so hoffte die heimatlos gewordene Frau, dort Unterschlupf zu finden. Da die Burg einen ...
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