1. Die Liste


    Datum: 14.07.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    sie kann es nicht glauben. "Echt, Du kannst bei mir einziehen.", versichere ich ihr deshalb erneut. "Du bist ein ungewöhnlicher Mann.", antwortet sie und hat wieder einmal eine Träne im rechten Augenwinkel. Es ist also beschlossene Sache und wir machen uns nach dem Essen gleich auf den Weg. Wir kaufen zuerst nur noch schnell Kosmetikartikel ein, die Toni braucht, um sich für den Abend zu schminken. Als wir in ihrer WG ankommen und damit beginnen, die wenigen Habseligkeiten zusammenzupacken, kommt ein Mitbewohner zur Tür herein. "Du machst Dich also aus dem Staub?", meint er recht vorwurfsvoll. "Ich habe eine neue Bleibe.", antwortet Toni recht zurückhaltend. "Bevor Du Deine Schulden nicht bezahlt hast, nimmst Du hier gar nichts mit.", fährt sie der junge Mann recht aggressiv an. "Aber das sind doch nur meine Bücher und etwas Kleidung. Die brauche ich.", ist Toni kleinlaut, wie ich sie gar nicht kenne. "Das ist mir aber so was von scheißegal.", antwortet ihr Mitbewohner finster. "Junger Mann, kommen sie. Während Toni ihre Sachen zusammenpackt, klären wir den Rest. Wo können wir in Ruhe sprechen?", mische ich mich recht entschlossen ein und nehme den Mann am Arm. "Conny, bitte, das ist mein Problem.", ist Toni völlig verunsichert. "Mach Dir keine Sorgen. Das kläre ich und danach sind wir hier weg.", versuche ich sie zu beruhigen und hauche ihr einen Kuss auf die Wange. Toni´ s Mitbewohner schaut mich recht überrascht an, geht dann aber doch mit mir in die Küche. Offenbar ...
     kann ich meine Autorität noch recht gut ausspielen. Toni schaut uns etwas hilflos hinterher. "Was soll das? Was soll der aggressive Ton?", fahre nun ich den jungen Mann vorwurfsvoll an. "Toni schuldet mir drei Monatsmieten. Da lasse ich sie doch nicht einfach die Sachen packen. Dann sehe ich mein Geld ja nie mehr wieder.", ist er mir gegenüber schon deutlich ruhiger. Ich scheine ihn etwas einzuschüchtern. "Wieviel schuldet ihnen Toni?" "200 Euro pro Monat macht die Miete aus. Damit sind es 600 Euro. Das ist für einen Studenten eine ganz schöne Summe." "Das kann ich gut verstehen.", sage ich, ziehe mein Scheckheft und fülle einen davon aus. "Das sind 800 Euro. Ich hoffe, damit sind auch ihre Unannehmlichkeiten abgedeckt.", erkläre ich mein Tun, während ich ihm den Scheck entgegenstrecke, "Und keine Sorge, er ist gedeckt." Der Mann schaut mich verwundert an. Dann nimmt er schüchtern den Scheck. "Danke. Dann ist ja alles klar.", meint er etwas verlegen und zieht sich nach einem kurzen Gruß zurück. Ich schaue ihm noch kurz hinterher. Was sollte diese Szene? Toni steckt in Schwierigkeiten. Aber warum? Ob sie mir das verrät? Ich gehe zurück in ihr Zimmer. Ich erschrecke, denn ich finde Toni auf dem Bett sitzend vor. Sie weint, sie weint still aber herzerweichend in sich hinein. Sie ist nur noch ein Häufchen Elend. Die Tränen rinnen über ihre Wangen, sie wird von Weinkrämpfen geschüttelt und ihr Blick ist leer in die Ferne gerichtet. Sie so dasitzen zu sehen, versetzt mir einen Stich ...
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