Die Rose im Spiegel
Datum: 01.11.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Nora
schien sie abwartend zu mustern. Wieder machte sie einen kleinen Schritt zurück ... doch diesmal stieß sie gegen etwas Festes. Sie wollte aufschreien und sich umdrehen, doch eine Hand legte sich sanft auf ihren Mund. "Nicht doch ... keine Schrecken in dieser Nacht o ..." flüsterte eine Stimme ... und ihr leiser Klang ließ sie vibrieren, dass sich ihre Haare im Nacken aufstellten, ein Schauer über ihre Haut kroch. Sie öffnet den Mund und die Hand verschwand. "Wer ...?" flüsterte sie, doch sogleich legte sich wieder ein Finger auf ihre Lippen. "Sag nichts ... nicht jetzt, nicht heute Nacht ... es gibt keine Schmerzen, kein Leid, keine vergangenen Ängste und keine Zweifel ..." Die Hand wischte über ihre Augen und jedes Gefühl des Zweifels flog davon wie ein Schwarm schwarzer Vögel in der Abenddämmerung. Es raschelte hinter ihr. Und der Mann trat mit einem kleinen Schritt neben sie. Sie blickte noch immer starr in den Spiegel, wo sein Bild nicht erschien ... aber auch der Drache war in den Nebeln hinter dem Glas wieder verschwunden ... Sie fühlte, wie er ihre Hand nahm ... ein kurzes elektrisierendes Gefühl, als sich ihre Finger das erste mal trafen. Seine Hand war trocken und warm, die Finger schlank aber kräftig ... und er legt eine rubinrote Rose in ihre linke Hand ... Sie blickte von der Rose zu ihm auf. Der Mann war eher durchschnittlich groß und schlank, aber nicht hager, Seine Haltung war sehr aufrecht und verriet die Gebärden einer vergangenen Zeit ... Er trug eine ...
lange Smoking-Jacke, ein weißes Hemd und eine schwarze Weste, aber wohl entgegen dem Brauch seiner Zeit keinen Binder um den Stehkragen ... Er hatte langes, fast schwarzes Haar und dunkle, graue Augen in einem sanft lächelnden Gesicht. Mit einer vollendeten Verbeugung nickt er ihr zu, beugte sich über ihre Hand ... und küsste sie, so sanft, dass sie gerade nur das sanfteste Streichen seines kurzen Bartes spürte. Sie blickte auf seine Erscheinung und fragte sich, ob er sie in ihrem Hausanzug wohl als unpassend gekleidet empfand ... doch als er sich wieder erhob, war nur ein überaus liebevolles Lächeln in seinen Augen ... Er legte sachte seine Hand an ihre Taille ... die Wärme seiner Handflächen glühte durch den dünnen Stoff ihrer Kleidung. Und mit einer kleinen Geste winkte er vage in die Dunkelheit hinein, eher er die andere Hand unter die Rose legte ... Aus der Nacht vor den Fenstern erklang von neuem leise Musik ... wieder waren es Violinen, diesmal jedoch mit einer anderen Melodie, die ein wenig orientalisch und lebendiger wirkte. Und indem er mit jedem Schritt dem neuen Takt der Musik folgte, begann er mit ihr zu tanzen. Sie spürte, wie sehr ihr Körper sich in die Musik einwiegte. Und der bewundernde Glanz seiner Augen, mit dem er sie im Tanz musterte, machte sie wagemutiger, sich zu drehen und sich wiegend zu bewegen. Sie tanzten im Schein der Kerzen, Ihre Füße ließen die Rosenblätter aufwirbeln. In die Musik flocht sich zunächst unhörbar, dann aber lauter und fordernder ...