Deus ex machina Teil 05
Datum: 31.10.2017,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
Autor: byUnfein
für Kurzdistanzen geeignet, innerhalb eines Sonnensystems." Selen nahm auf dem Pilotensessel Platz und startete die Antigraveinheiten ebenso wie die Triebwerke. Letztere wirkten alleine vom Klang in der Tat ziemlich leistungsstark, stellte sie fest. Nachdem das Schiff sich sanft erhoben hatte, schwenkte die Androidin es in Richtung Ausfahrt. „Nein, nein.", insistierte der alte Hehler. „Drehen Sie um 180 Grad. Wir nehmen besser nicht den Haupteingang. Wer weiß, wer dort auf uns wartet." Obwohl Selen kein weiteres Tor sehen konnte, wendete sie. Mit fragendem Blick wandte sie sich ihrem Beifahrer zu. „Fahren Sie einfach vorsichtig auf die hintere Wand zu und stoppen Sie kurz davor, der Sensor erkennt das Schiff." Die Androidin zuckte mit den Achseln und beschleunigte langsam. Als sich der Gleiter unmittelbar vor der Wand befand, öffnete sich direkt unter ihnen ein großes, geheimes Schott. Selen ließ das schwere Schiff nach unten sinken. Sie stellte dabei fest, dass die Steuerung sehr feinfühlig und äußerst präzise war. „Sir, ich möchte Ihnen Abbitte leisten. Ich habe offenbar etwas vorschnell geurteilt. Dieses Gefährt ist grandios." Der weißhaarige Mann grinste. „Ich weiß." Als nächstes gelangten sie in einen riesigen Lüftungsschacht, dem sie eine Zeitlang schnurgeradeaus folgten. Er endete in einem Verteilerknoten, an dessen Decke befand sich ein weiteres Schott. Nachdem es sich geöffnet hatte, durchquerten sie es und befanden sich anschließend in einem riesigen Lagerraum, in ...
dem sich unzählige Kisten und Container stapelten. Sie verließen ihn durch ein großes Tor und gelangten nach draußen, direkt in einen Verladebahnhof für Frachtgleiter. Selen ließ die Dschunke gefühlvoll nach oben steigen und schaute sich um. Sehr weit weg vom Haus befanden sie sich nicht, aber weit genug, um nicht damit in Verbindung gebracht zu werden. Über dem Domizil von Mr. Pratt schwebten einige Gleiter mit dem charakteristischen rot/blauem Wechsellicht. „Was ist, wenn sie uns scannen?" „Dann werden sie als Eigentümer einen gewissen Chang An-Lo, freier Frachtunternehmer feststellen." „Perfekt." Selen steuerte die Dschunke vorsichtig in die Richtung, wo sie ihren Kommandanten zurückgelassen hatte. Kurze Zeit später sahen sie ihn in einer Seitenstraße, wo er entspannt auf einem Mauervorsprung saß und mit den Beinen wippte. Anscheinend hatte man ihn ohne Geld nicht sehr lange in der Kneipe geduldet. Die Androidin leitete einen sanften Sinkflug ein, ließ den Gleiter in seiner Nähe knapp über dem Boden schweben, öffnete das Eingangsschott und winkte ihn zu sich. „Hallo, Sel!", begrüßte der Kommandant sie fröhlich, stand auf und klopfte sich den Staub von seiner Hose. „Das hat aber ganz schön lange gedauert. Ich habe mir bereits Sorgen gemacht, da eben Gleiter der Stationswache vorüber geflogen sind. Was ist passiert? Und vor allem: Wo hast Du dieses skurrile Flugschiff her?" „Steigen sie bitte erst einmal ein, Sir!", entgegnete die Androidin ungeduldig. „Wir sollten möglichst ...