1. Ulrichs erster Kuss kam von Thomas 02


    Datum: 05.04.2019, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    Faschingsfeier mehr. Also wird auch Ulrike nicht kommen." Er schaute etwas betroffen drein, aber er verzichtete auf ein Nachlegen in punkto Ulrike. Er blickte nur Anke an und die reagierte mit einem Beschwichtigungsversuch. „Uli, sowohl Ulrich als auch Ulrike sind bei mir immer herzlich willkommen. Thomas und du, ihr könnt euch drauf verlassen, dass ich einen Besuch im Schwesternheim von Uli immer gerne sehe, zu welchem Zweck auch immer." Sie lächelte Thomas an und die beiden schienen sich gut zu verstehen. Ich fand diese Bemerkung genauso wenig prickelnd wie die erste von Thomas. Die Bemerkung von Patrick hatte mir gezeigt, wie schnell ich durch unüberlegte Handlungen zum Objekt von Klatsch werden konnte. Und diesen Standpunkt wollte ich ganz klar machen: „Anke und Thomas, das mit der Verkleidung war eine einmalige Sache für diese Feier. Das werde ich nicht wiederholen. Die damit verbundene Heimlichtuerei hat mir nicht gefallen. Ich möchte nicht mehr darüber reden." Die beiden sahen etwas verwirrt aus, aber verzichteten auf weitere Kommentare. Ich nahm es Thomas auch übel, dass er mit Anke wohl schon vertraulich geredet hatte. Sonst hätte er bestimmt nicht in ihrer Gegenwart so offen mit einem ‚Besuch von Ulrike' provoziert. Ich war leicht aufgebracht und zog mich in die Wohnung oben zurück, in mein Zimmer. Thomas kam später und musste durch mein Zimmer, aber angesichts meiner Miene verzichtete er darauf mich anzusprechen. Es war ein offener Streit. Montagmorgen stand ich ...
     früh auf und zog ohne Frühstück Richtung Uni ab -- ich hatte keinen Bock auf eine Diskussion am frühen Morgen und auf nüchternen Magen. Der zweite Konflikt Am Montagabend war ich nicht viel besser gelaunt. Das ganze Erlebnis hatte mich doch ziemlich erschüttert. Thomas wollte eigentlich reden, aber das mochte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Eigentlich hoffte ich darauf, dass dieses Thema wieder still und leise in der Versenkung verschwinden würde, aus der es aufgetaucht war. Am Dienstagmorgen machte ich uns einen Tee und je einen Toast zum Frühstück. Das war schon besser, aber unsere Konversation ging nicht über solche Halbsätze wie ‚Reich mir mal bitte die Butter' hinaus. So allmählich wurde mir klar, dass wir früher oder später reden mussten. Bevor wir nicht darüber redeten, würden unsere Gespräche immer befangen klingen und nicht wirkliche Gespräche sein, sondern nur Austausch von Formeln. Ich erkannte auch, dass Thomas jeden möglichen Anlass für einen Streit vermeiden wollte, solange ich nicht offen für eine Diskussion war. Er war die Rücksicht in Person, was für ihn erstens nicht typisch und sicherlich auch nicht einfach war. Am Dienstagabend fragte ich mich, ob ich schon zu einem solchen Gespräch bereit war. Ich wusste es nicht, aber irgendwann würde ich es sein müssen. Zumindest bereitete ich schon das Abendbrot vor und holte zwei Bierflaschen, als Thomas von der Uni zurückkam. Es blieb einsilbig, bis wir den zweiten Schluck Bier konsumiert hatten. „Thomas, ich sehe ...
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