1. Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 01


    Datum: 22.03.2019, Kategorien: Berühmtheiten, Autor: byAmberleFloyd

    weiter unten zu ihr hinauf. Rasch flitzte sie an den Rand der gebrochenen Steinplatten und schaute in die Tiefe. Ein Loch voller ungewisser Schwärze erwartete sie. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die vollendete Dunkelheit, nur seichte Konturen anderer Ebenen schälten sich nach und nach aus den Schatten. Sie wartete ab und horchte. Stille. Kein Laute, außer das hohle Gerüttel am Knochenberg, welches aus dem Nachbarzimmer herübertönte. Sie wollte sich gerade abwenden, da erklang ein Zischen, nicht von der Art, wie wenn Wasser auf heiße Kohlen tropft, sondern lebendiger, bösartiger! Die Barbarin schmälte die Augen, ging zwei Schritte von dem Loch fort, langte behutsam über ihre Schulter und griff das Heft ihres Schwertes. Genügsam harrte sie aus, bis sie das Gefühl hatte, dass sich die Härchen in ihrem Nacken aufrichteten vor drohender Gefahr. Und als einen Wimpernschlag darauf, ein erneutes Fauchen in ihrem Rücken hörbar wurde, riss sie geschwind ihre Klinge aus der Rückenkralle und wirbelte herum. Den Schwung ausnutzend, trieb sie die Schneide von schräg oben in die furchterregende Kreatur, die sich hinter ihr aus dem Unterreich erhoben hatte. Der Bihänder halbierte der Taratze, einer riesigen, aufrecht gehenden Rattenmutation, den Schädel und fraß sich schmatzend durch die Schulter bis weit hinein in den Brustkorb. Aruulas plötzlicher Angriff hatte das Rattenwesen überrascht. Es konnte nicht einmal mehr quiksen, ehe es verendete. Zufrieden setzte sie eine ...
     Stiefelsohle an den befellten Leib und zog ihre feststeckende Klinge aus dem noch stehenden Kadaver. Es knatschte widerwärtig, Blut spritzte, aber dann war es geschafft und mit einem Stoß beförderte sie die Taratze zurück in die Tiefe. Das blutbesudelte Schwert fest umschlossen, blickte sie dem Leichnam nach, bis er von der Schwärze verschluckt wurde. Der ganze Vorfall hatte sich in fast völliger Stille ereignet. Das war gut, aber Aruula machte sich dennoch Sorgen. Wo eine Taratze war, da waren meist noch mehr. Allein die Knochenansammlung verriet, dass sich in den Ruinen mindestens ein Rudel von vier bis sechs herumtreiben musste. Es war an der Zeit Juefaan zu informieren, ihre Situation war gefährlicher geworden. Sie mussten zusehen, dass sie das Gebiet dominierten und nicht zur Beute wurden. „Juefaan! Sofern du noch keine Wunderdinge der Tekknik gefunden hast, lass die Knochen der Toten in Ruhe. Wir sind nicht allein!" rief sie ihm mit kontrollierter Lautstärke zu. Umgehend endeten die wühlenden Geräusche im anderen Raum und einen Moment später tauchte ihr Begleiter auf und blickte sie fragend an. „Was ist passiert? Hast du was entde... oh! Schon kapiert!", begriff er zügig, als er das Blut und die struppigen Fellreste auf ihrer gezogenen Klinge bemerkte. „Welch wacher Verstand!", lächelte sie ihn schmal an und reckte ihr Kinn Richtung Flur. „Was meinst du... nach oben oder nach unten? Wäre es klüger das Nest auszurotten oder wagen wir es so, stetig mit der Ahnung, dass diese Viecher ...