1. Wahlverwandschaften Teil 03


    Datum: 18.03.2019, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    ihrem Briefkasten finden. Und sie wird Sie anrufen, da bin ich mir sicher, wenn ich meine Visitenkarte hinzufüge..." Er lächelte -- ganz schön selbstsicher, fand ich. „Ich spreche mit meiner Schwester, wenn sie mich anruft oder wieder erreichbar ist. Danke, Sie haben mir eine Fahrt nach Hamburg erspart." Und tatsächlich, ich würde heute nicht nach Hamburg fahren. Ich würde meinen Bruder in Liège besuchen. Die Idee ist vielleicht absurd, aber sie ist nicht unmöglich. Ich kann meine Rache an Hans und an meinem Firmenchef haben, wenn ich als Alexej Berg meine Kunden und Lieferanten ‚mitnehme' zu der Firma von Herrn Schmidt. Ich muss nur dafür sorgen, dass mein Bruder für eine Weile untertaucht und er mir seine Papiere gibt. Das ist gar nicht so schwer, wenn ich es geschickt anstelle. Ich würde heute noch einen Monat bezahlten und einen Monat unbezahlten Urlaub bei meiner alten Firma beantragen. Nach den ersten vier Wochen würde ich mit einer SMS aus Griechenland kündigen. Jetzt denke ich schon ‚alte' Firma. Im Unterbewusstsein habe ich schon meine Entscheidung getroffen, obwohl es nicht ohne Risiko ist. BEGINN Am Samstag bin ich wieder am Rhein zurück. Es war einfacher gewesen, als ich gedacht hatte. Mein Bruder hatte sich nur zu gerne auf einen dreimonatigen Aufenthalt in Griechenland auf meine Kosten eingelassen. Ich hatte ihm ein neues Konto auf meinen Namen mit einem festen Betrag eingerichtet, der für drei Monate gut reichen würde. Er würde meinen Dienstwagen benutzen und ...
     in aller Ruhe über Frankreich, Italien und den Balkan nach Griechenland gondeln. Meine Kreditkarte würde er für die Fahrt nutzen, so dass jede Mautstation, jede Tankstelle meinen angeblichen Urlaub gut untermauern würde. Er war sogar überraschen bereitwillig, sich als Transvestit zu betätigen, um die Tarnung noch besser zu untermauern. Den Wagen würde er dort im Fährhafen stehenlassen. Er würde mir den Schlüssel und die Papiere sowie die Kreditkarte dann zuschicken. Vom Fährhafen würde er auf eine der kleinen griechischen Insel fahren, wo er in aller Ruhe komponieren konnte. Er war dort auch vor allen Nachforschungen der empörten Kunden seines Cannabis-Öles gut geschützt. Seine Chemie-Kenntnisse sind wohl noch geringer, als ich sie ohnehin schon eingeschätzt hatte. Im Austausch habe ich seinen Ausweis, Pass und seinen Führerschein bekommen sowie seine beste Montur, die mir nicht gerade toll passt, aber gerade eben noch akzeptabel ist. Ich habe das Sakko nur gebraucht, um mich gleich in Aachen über der Grenze im nächsten Shoppingcenter soweit einzukleiden, dass ich die Einstellungsverhandlung in der Firma von Herrn Schmidt gut bestreiten kann. Die Kreditkarte von meinem Bruder ist natürlich gesperrt und sein Konto im Minus, was mich nicht wirklich wundert. Aber beides würde ich schnell beheben können. Es ist gar nicht so schwer. Ich würde mit Herrn Schmidt hart über den Bonus verhandeln, den jeder für seine Firma neuen Kunden bzw. Lieferanten brachte. Als einmaligen Bonus denke ...
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