Haxnbruch
Datum: 09.03.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Wolle69
hinauf getrieben. Das passiert mir nicht so oft. Ich habe mich nur immer gewundert, warum du bergab verloren gegangen bist. Ich dachte schon, du bist so ein Spanner der auf meinen Hintern scharf ist". Herausforderung lag nun in ihrem Blick, der Ulfs Augen suchte. Er hielt ihrem Blick stand. "Wenn ich ganz ehrlich bin, - hast du recht gehabt. Ich bin viel lieber dir hinterher gehechelt, als den Möchtegern Profis. Die machen mich einfach nicht an, schon gar nicht von hinten". Irene grinste breit, über das ganze Gesicht. "Ich habe auch hin und wieder versucht dich am Berg zu überholen. - Ich muss sagen, dein Hintern hat mir mindestens genauso gut gefallen, wie dir meiner". Wie zufällig berührten sich ihre Hände, als sie gleichzeitig nach der Weinflasche griffen um die Gläser zu entlüften. Die Berührung erzeugte einen wohligen Schauer, der Ulfs gesamten Körper langsam aber dennoch intensiv durchflutete. Irene schien nichts anders zu empfinden, sie ließen ihre Hände so wie sie lagen und bewegten sich nicht. Das Knacken der Holzscheite im Ofen durchbrach als einziges Geräusch die Stille. Wie gern hätte Ulf sie jetzt in seine Arme geschlossen, über das Gesicht gestreichelt, ihre wundervollen weichen Lippen geküsst. Doch Franzls Mahnung klang noch immer in seinen Ohren. "Aber der, der ihr noch einmal wehtun sollte, der überlebt es nicht"! Ulf wollte ihr auf keinen Fall wehtun. Aber genau so wenig wollte er sich selbst weh tun. Die Narbenschmerzen der alten Wunde meldeten sich ...
wieder, wenn auch nur ganz schwach. "Ich glaube, wir sollten jetzt schlafen gehen" durchbrach Irene die bohrende Stille. "Geh schon mal ins Bad, ich richte inzwischen dein Bett. Zahnbürste, Handtuch und den ganzen anderen Kram findest du im Bad". Schnell war Ulf bettfertig und verschwand in seiner Koje. Eine ganze Weile ging ihm der Tag und vor allem der Abend durch den Kopf, bis er darüber einschlief. Auch Irene hing ihren Gedanken nach. Irgendwie hatte sie mehr gehofft als gefürchtet, dass Ulf zumindest mit in ihr Schlafzimmer gegangen wäre. Aber entweder war er so schüchtern oder ein echter Gentleman. Auf jeden Fall sagte ihr ihr Bauch, dass sie ihn vermisste. Irgendwann, schon spät in der Nacht wachte Ulf auf. Seine gefüllte Blase trieb ihn aus dem Bett. Im Bad nahm er ein verhaltenes Klopfen war. Was war das denn? Es klang, wie jemand, der an die Tür schlug. Es kam aber aus dem Wohnraum?! Er beschloss nachzusehen. Das Geräusch kam vom Fenster. Ein Laden hatte sich gelöst und wurde vom Wind hin und her geschlagen. Als er das Fenster öffnete, um den Laden neu zu verriegeln trieb ihm mit eisigem Wind eine Wolke von Schnee entgegen. Der Riegel an dem Laden war ausgerissen. Schnell verschloss er das Fenster. Ulf suchte in den Schrankschubladen nach einer Lösung, die er schließlich in Form eines Schuhriemens fand. Also wieder Fenster auf, eine Ladung Schnee in Empfang nehmen, um dann mit schnell klamm werdenden Fingern den Fensterladen festzubinden. Der Wind trieb den dichten Schnee ...