1. Haxnbruch


    Datum: 09.03.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Wolle69

    dass du nicht mehr heimfahren kannst"! Sie grinste ihn frech an. "Keine Bange, es geht nur ums Schlafen"! "Aha, schlafen soll ich auch noch". "Nicht noch! - Nur!"!. Sie zogen los, gingen wortlos nebeneinander. Der Vollmond schimmerte noch ganz schwach durch dichte Schichtwolken und spendete ihnen fast kein Licht. Zur Hütte war es vielleicht ein Kilometer, leicht bergauf. An sich kein Problem, jedoch hatte der Föhn mit Unterstützung der Sonne den Schnee auf dem Weg leicht angetaut, was sich nun gefährlich glitzernd im schalen Minimallicht als Eis präsentierte. Schon nach wenigen Metern kam, was kommen musste. Ulfs Füße sausten rasend schnell voraus, er kam mit dem Rest nicht hinterher, hing für einige Millisekunden waagerecht in der Luft, um sich dann krachend den Gesetzen der Schwerkraft zu beugen. Irene versuchte ihn zu halten, er ließ ihr jedoch keine Chance. Sie landete auf ihm. "Hast du dir wehgetan"? "Soll ich jetzt ehrlich sein, oder ein Held"? "Ein ehrlicher Held"! "Meine Landung hat echt wehgetan, aber deine Solidarität hat mich alles vergessen lassen. So könnte ich glatt liegen bleiben". "Und dann soll ich dich steif gefroren zur Hütte schleifen? Von wegen, los jetzt, weiter geht's" Sie beschlossen sich unterzuhaken, was das Laufen zwar schwieriger, jedoch deutlich sichererer machte. Irenes Nähe trieb seinen Puls deutlich an, eine angenehme Wärme, wie nach dem Enzian, begann seinen Körper zu durchfluten. Auch Irene stellte fest, wie angenehm seine Nähe auf sie ...
     wirkte. Auch in ihrem Bauch begannen Flügel zu schlagen. Beide bedauerten fast, dass sie doch so schnell an der Hütte waren. "Lass uns die Fensterläden schließen, dann ist es wärmer". Sie umrundeten gemeinsam das Haus, schlossen alle Läden und betraten nach getaner Arbeit mittlerweile doch etwas durchgefroren die Hütte. Es war so eine bayerische Hütte, die eigentlich ein Haus war. Im Erdgeschoß war ein Wohnraum mit Küche, Bad mit WC und drei Schlafzimmern in denen Doppelbetten neben- und übereinander standen. Unter dem ausgebauten Dach waren noch einmal drei Schlafräume. Die Decken waren zwar recht niedrig, doch man konnte aufrecht stehen und es wirkte eher gemütlich, was durch das viele Holz im Innenbereich angenehm betont wurde. "Zündest du schon einmal den Schwedenofen an, ich verriegele inzwischen die Blendläden" und schon war Irene unterwegs. Der Ofen war bereits angelegt und das Feuer prasselte als sie zurückkehrte. "Hier ist zwar eine Heizung, doch braucht die bis morgen früh, um die Bude aufzuwärmen. So geht es schneller". "Und ist angenehmer", pflichtete Ulf ihr bei. "Noch einen Absacker"? "Aber keinen Enzian"! Irene kam mit einem italienischen Rotwein wieder und schenkte ein. Sie saßen auf einfachen Stühlen am Holztisch Auge in Auge und stießen auf den Abend an. "Du kommst schon länger hierher" durchbrach sie die entstandene Stille. "Woher weißt du das denn schon wieder"? rutschte es Ulf erstaunt heraus. "Immer wenn ich an den Wochenenden hier war, hast du mich die Berge ...
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