Fiesling Erfindet Sich Neu 02
Datum: 04.03.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
Autor: bySkifahrer
Bett eine im besten Sinne echte Sau ist, etwa eine „höhere Tochter" verbergen? Andererseits: Ihr Selbstbewusstsein könnte sie von zu Hause mitbekommen haben wie ihre perfekten Tischmanieren. Ihre Arbeitsdisziplin und ihr höflich zurückhaltendes Wesen vielleicht auch. Die Frau wurde immer interessanter. Die Konversation während des Essens verlief nicht ganz so entspannt wie eine Woche zuvor beim Frühstück „danach". Vielleicht, weil wir beide wussten, dass dies hier alles heute nur ein „davor" sein sollte. Und auch der Alkohol zeigte noch keine Wirkung. „Ich möchte mal den Blick draußen genießen", sagte sie nach dem Hauptgang, „ich würde auch gerne eine rauchen." „Du rauchst? Wusste ich gar nicht." „Du weiß vieles nicht von mir, zum Glück. Aber ich rauche ja auch nur selten. Würde es dich sehr stören? Dann verzichte ich natürlich darauf." „Kein Problem, auf der Terrasse steht auch ein Aschenbecker." „Für Gäste?" „Und für mich", lächelte ich Svenja an und wies sie mit einer Geste zur Tür. Draußen lag ein herrlicher Abend über der Stadt. Das Licht war glasklar, selbst die Hafenkräne in einiger Entfernung waren noch scharf konturiert. „Was für ein Blick", seufzte Svenja, „und ein Licht, wie es das wohl nur in Hamburg gibt." „Lebst du schon länger hier?" „Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen und nach dem Studium wiedergekommen." „Wo leben denn deine Eltern?" Mit der Hand zeigte sie flussabwärts: „Im Westen der Stadt." Auch in großen Städten braucht es nur kleine Zeichen, um ...
Herkunft und sozialen Status zu decodieren. Der Westen der Stadt ist in Hamburg überwiegend wohlhabend, zum Teil stinkreich. Das Detail mit dem Fischbesteck hatte also doch nicht getäuscht; Svenja, die Sozialpädagogin aus der Pflege, kam aus gutem Hause. „Sozialarbeiterin aus den Elbvororten -- das kommt nicht so oft vor, oder?" „Hatten sich meine Eltern auch anders gedacht." „Und wie kam's dann?" „Hat sich so ergeben." Jetzt hatte auch ich verstanden: Svenja wollte darüber nicht reden. Zumindest jetzt nicht. Aus der etwas verkorksten Situation versuchte ich uns mit einem müden Scherz heraushelfen: „Warst wohl damals schon ein böses Mädchen." „Manche mögen das", kam ihre Antwort wie ein messerscharfer Konter. „Ich zum Beispiel." „Klar", antwortete sie, „aber du magst böse Mädchen vor allem, weil du sie für ihre Boshaftigkeit am Ende dann bestrafen kannst, oder?" „Nur, wenn die bösen Mädchen das auch wollen -- oder zumindest einsehen, dass sie bestraft werden müssen." „Was das angeht, bin ich total einsichtig", sagte Svenja jetzt mehr flüstern, und ihr sonst so kecker Blick ging gen Fußboden. „Schade, dass du noch nichts Böses getan hast heute." „Das weißt du ja nicht." „Aha?" „Vielleicht ist es ja schon böse, dass ich hier bin." „Hm, das kannst du besser beurteilen", meinte ich. „Bestimmt aber ist meine Garderobe böse." „Das hübsche Sommerkleid -- warum das denn?" „Vielleicht wegen dem, was drunter ist." „Und das wäre?" „Krieg's selber raus." Dabei drehte sie sich von mir weg, ...