Phantom of my Opera
Datum: 20.02.2019,
Kategorien:
Inzest / Tabu
Autor: bygaldranorn
Stich in Sawyers Brust. Heute Nacht war es so weit -- dann würde ihm das Phantom nicht mehr entkommen. Dann würde er endlich wissen, wer ihm da so frivol sein Herz gestohlen hatte. Bei dem Gedanken schlug sein Magen ohne Vorwarnung eine Kapriole. »Ach, hier versteckst du dich!« Sylvi. Kein Stück leiser als vorhin vor der Bühne, aber wenigstens ein minimales Bisschen weniger grantig. »Ich will, dass du in fünf Minuten in der Maske sitzt -- wir ziehen die Probe um eine halbe Stunde vor, weil irgendwer von der Schülerzeitung noch unbedingt vor der Premiere ein Gruppenfoto mit allen Schauspielern und ein kurzes Interview mit dir für die nächste Ausgabe haben will. Irgendwas von wegen mutig, so offen zu deiner Transsexualität zu stehen, bla bla bla. Ich hab gar nicht richtig zugehört. War aber auch nicht wichtig. Hauptsache, du erzählst ihm irgendwas, damit er endlich Ruhe gibt und mich nicht mehr mit seinen blöden Emails nervt.« »Meine Transsexuali-... was? « Überrumpelt starrte Sawyer sie an. Das war jetzt aber nicht ihr Ernst. Oder?! Es war ja nicht so, als wäre er nicht schon genug neben der Spur -- der Verantwortung, in seinem kribbeligen Zustand auch noch irgendeinem dahergelaufenen Möchtegernjournalisten die Vorurteile gegenüber Transsexuellen zu nehmen, fühlte er sich einfach nicht gewachsen. »Du machst das schon.« Zuversichtlich strich Sylvi ihm kurz über den Rücken, sah ihn dann mit glühenden Augen an. »Ich kann's kaum erwarten, dich heute Abend auf der Bühne zu ...
sehen. In dich könnte ich mich echt verlieben, Principessa.« Sprach's und war verschwunden. Perplex blinzelte Sawyer ihr nach. War das etwa grad...? ~ Um zwanzig Uhr war Sawyer fertig. Fertig mit dem grenzdebilen Möchtegernjournalisten von der Schülerzeitung und dessen unsagbar dummen Fragen, fertig mit den Panikanfällen der Ballettmädchen, fertig mit seinen Nerven und vor allem fertig mit dem Rest der Welt. WOAH. Hatten die heute denn restlos ALLE beschlossen, ihn ins Nirvana zu strapazieren?! Ein Gutes hatte dieser Zustand allerdings: Seine lästige Situationsphobie war erfolgreich in die Flucht geschlagen. Wider allen Erwarten konnte Sawyer es inzwischen kaum noch erwarten, endlich auf der Bühne zu stehen und dem Backstagechaos wenigstens für den Moment zu entfliehen. Und das Spiel lief entgegen dem negativen Herumgeunke diverser Schauspielerinnen und negativen Mutmaßungen diverser nichtiger Nebendarsteller wie geschmiert. Kaum dass die ersten Szenen im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne gebracht worden waren, schien das Eis in ihren Körpern zu schmelzen und das überall grassierende Lampenfieber gleich mitfortzuspülen -- Sylvies Schauspieler vollbrachten wahre Höchstleistungen und zogen das Publikum dabei immer tiefer in ihren Bann. Inzwischen konnte Sawyer es kaum noch erwarten, endlich im Kitschkleid vor dem imposanten Schminktisch zu hocken, während das Phantom ihm seine Aufwartungen machte. Endlich erlosch die Bühnenbeleuchtung und das Bühnenbild für Christines ...