Das Haus am See
Datum: 17.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
und diesem Haus zu tun haben. Ich bin hierher gezogen und habe gehofft, einen Job zu finden und die Hypotheken zurückzahlen zu können. Aber es war für mich viel schwerer als erwartet. Ich fand keinen Job und konnte die Raten nicht zahlen. Die Banken haben das schamlos ausgenützt, um sich alles unter den Nagel zu reißen und zu versteigern." Zoe laufen wieder Tränen über die Wange. Sie hat am Ende den Kopf an meine Brust gelegt und mein Hemd ist an der Stelle ganz nass. Ihre Stimme wurde während des Erzählens zunehmend leiser und trauriger. Es ist deutlich zu spüren, wie sehr sie unter der ganzen Situation leidet. Der Verlust des Hauses bedeutet für sie, so absurd das klingen mag, auch den Verlust der letzten Verbindung zu ihrer Familie. "Genau genommen, war es einen Versuch wert. Du hattest vorher nichts und jetzt stehst du wieder mit Nichts da. So gesehen war das jetzt kein wirklicher Fehler", versuche ich sie etwas zu trösten. "Jetzt weiß ich schon wieder nicht wohin und es fühlt sich halt an, als ob ich erneut versagt hätte", antwortet sie sehr traurig. "Du hast nicht versagt. Damals nicht und diesmal auch nicht. Beide Male lag es nicht in deiner Hand." Wir sitzen eine ganze Zeitlang schweigend nebeneinander. Es ist inzwischen recht spät, aber keiner von uns beiden hat es eilig, ins Bett zu kommen. Wir hängen unseren Gedanken nach. Ich frage mich, wie ich diesem vom Glück so schwer vernachlässigten Mädchen helfen kann. "Wir schaffen das schon zusammen", versuche ich sie ...
aufzumuntern und ernte dafür von Zoe einen sehr überraschten Blick. "Wir?", meint sie, "Lass besser die Finger von mir, ich bringe nur Unglück." "Ganz sicher nicht. Wenn nicht du mich zurückweist, werde ich dich nie mehr loslassen", sage ich voller Überzeugung und meine es auch wirklich ernst. Zoe schaut mich ganz überrascht an und gibt mir einen flüchtigen und sehr scheuen Kuss auf die Lippen. Es ist kaum mehr als der Flügelschlag eines Schmetterlings. Doch diese ausgesprochen zarte Berührung löst in mir ein Erdbeben der Gefühle aus. Ich nehme Zoe noch fester in die Arme und drücke sie ganz fest an mich. Und sie wehrt sich nicht dagegen, sie schmiegt sich noch etwas enger an meinen Körper und es fühlt sich fast so an, als ob wir in diesem Moment eins wären. "Ich möchte nicht allein bleiben. Würdest du bei mir im Zimmer schlafen?", meint sie ganz verlegen und fügt dann ganz hastig hinzu, "Aber nicht, was du meinst." "Ich meine gar nichts. Du möchtest nicht allein bleiben, nach allem, was du mir erzählt hast. Das kann ich gut verstehen", beruhige ich sie. "Komm!", meint sie, streift die Decke ab, steht auf und zieht mich ins Haus. Dort gehen wir zusammen in den zweiten Stock. Im obersten Stock des Südturms ist Zoes Schlafzimmer. Es ist einem Penthouse ähnlich, halt nur, dass es ein einziger Raum ist. Drum herum verläuft ein Balkon mit Holzgeländer. Der Raum selbst ist ausgesprochen groß und die Treppe mündet direkt im Schlafzimmer. Da gibt es keinen Vorraum oder sonst etwas. Es ...