Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
diesen Teil des Programms aber abschließen und unserem Chef die Gelegenheit geben, ein Wort an uns zu richten!" Dann blieb er hinter dem Pult stehen und begann erst langsam, dann immer schneller in die Hände zu klatschen, wobei ihm das restliche Publikum folgte. Angela sah einmal nach rechts, dann wieder nach links, konnte aber keinen Menschen sehen, der nach vorne ging. Erst einige Augenblicke später stand auf einmal Heinrich auf und ging zum Pult. Hier trat der vorherige Redner beiseite und überließ Heinrich das Mikro. "Vielen Dank an alle von mir und Herrn Kramer!", begann er und Angela sah ihn mit großen Augen an. Das er in dieser Firma kein kleines Licht war, hatte sie schon geahnt, aber gleich Chef? Sie musste sich erst einmal an diesen Gedanken gewöhnen. Dazu fragte sie sich, wer denn wohl dieser Herr Kramer war, zumal sie dieser anscheinen nicht blicken ließ. Hatte Angelas Aufmerksamkeit vorher große Defizite gehabt, änderte es sich jetzt schlagartig. Sie hing an Heinrichs Lippen und merkte sehr schnell, dass er das Reden beherrschte, wie kaum ein anderer. Auch wenn sie nur wenig von dem Verstand was er sagte, hört sie bei dem Wort Jahresboni gut zu. So wie es aussah, verteilte der Chef gerade Weihnachtsgeschenke in Form von finanziellen Zuwendungen, die sich auf den Erfolg der Firma bezog. Als Heinrich mit seinem Vortrag dann fertig war, was zum Glück recht schnell geschah, war der Beifall entsprechend groß für ihn. Es musste sich für die Beteiligten gelohnt haben, ...
denn der Beifall für seine Rede, wollte gar nicht mehr aufhören. Dabei hatte Angela aber den Eindruck, als wenn Heinrich es nicht mochte. Er sonnte sich nicht in der Aufmerksamkeit, sondern fühlte sich anscheinend unwohl dabei. So verließ er noch während des Beifalls das Pult und nickte Fritz einmal zu. Dieser stand auf, ging ebenfalls zum Pult, klopfte zweimal gegen das Mikro, um zu testen, ob es ging und noch während des abflauenden Beifalls sagte er: "Hmmm, auch von mir noch ein schönes Weihnachtsfest!", dann verließ er den Platz und setzte sich, unter wieder aufbrandendem Beifall, auf seinen Platz. Angela sah Fritz ein wenig entgeistert an. Dieser schaute sie ebenfalls an und hob nur einmal seine Schulter. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: "Musste leider sein. Ich hasse diese Veranstaltung. Sind mir zu viele Schmarotzer hier. Da sind mir die Schweine lieber. Die sind wenigstens ehrlich, und wenn mir eines dumm kommt, habe ich es wenig später in der Bratröhre. Hier kann ich das ja leider nicht machen, sonst bräuchte ich keine Schweine mehr schlachten. Die Kühltruhe wäre immer voll, das kannst du mir glauben!" Während Fritz seinen Kopf wieder von Angelas Ohr entfernte, drehte sie Ihren und musste ihn anlächeln. Das war Fritz, wie er wirklich war. Sie konnte verstehen, dass er sich hier nicht wohlfühlte. Es war nicht seine Welt. Aber anscheinend hatte auch er gesellschaftliche Verpflichtungen, die er aber soweit reduzierte, wie der nur konnte. Dann stand Heinrich noch einmal auf ...