1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    festgeklebt. Haarlack, vermutete Angela. Jetzt sah er auf alle Fälle, nicht mehr wie ein Mensch vom Lande aus. Sicher Klischee, aber es passte einfach nicht. Er selber nahm es einfach so hin und reagierte nicht auf die neugierigen Blicke von Angela. Es ging sie ja auch nichts an, was er sonst machte. Dabei schürte er jetzt erst recht ihre Neugierde, besonders als sie das Emblem oder Logo, das sie schon kannte, auf der Aktenmappe erkannte. Es war eine Ledermappe, in die dieses Zeichen eingeprägt war. Eine aufwendige Arbeit, selten und sicher nicht billig. Als Heinrich kurz aus dem Raum ging, um sich etwas zum Trinken zu holen, kam Angela schnell etwas näher an den Tisch und sah sich das Logo näher an. Wieder war ihr, als wenn sie dieses schon einmal gesehen hatte. Es war ihr bekannt. Aber woher kannte sie es. Da sie hörte, wie Heinrich zurückkam, ging sie schnell wieder in den Raum und setzte sich mit ihrem Buch in den Sessel. Lesen tat sie aber nicht. Heinrich kam herein, setzte sich noch mit dem Anzug in seinen Sessel, ließ einmal geräuschvoll die Luft aus den Lungenflügeln entweichen und nahm einen ersten Schluck. Es war ein hellbraunes Getränk, sah fast wie Apfelsaft aus, aber da das Glas nicht einmal halb voll war, nahm Angela an, dass es irgendwelcher Alkohol war. Angela sah, wie sein Adamsapfel einmal rauf und runter ging, als er den ersten Schluck durch die Kehle rinnen ließ. Der Zweite folgte etwas später und mit dem Dritten war das Glas leer. "Lecker!", sagte er ...
     einfach und öffnete die Anzugjacke vollständig. Als Nächstes lockerte er die passende Krawatte und meinte nur. "Wer die Dinger erfunden hat, gehört daran aufgehängt. Man bekommt keine Luft, der Kragen sitzt zu eng und man bekommt beklemmende Ängste! Was liebe ich doch die nicht vorhandene Kleiderordnung hier draußen!" "Sieht aber chic aus. Macht einen anderen Mann aus dir!", antwortete Angela daraufhin und sah Heinrich in die Augen, als er sich zu ihr drehte. "Fassade, nichts als Fassade. Aber anscheinend nötig. Ich bin jedenfalls immer froh, wenn ich es nicht tragen muss. Ich mag weit geschnittene Sachen, da kann man sich wenigstens drin strecken und recken!" In diesem Moment sah Angela Heinrichs Schwanz vor ihren geistigen Augen und meinte zu wissen, was Heinrich damit meinte. Er brauchte halt mehr Platz, als ein anderer. Mehr fiel ihr nicht ein, und als es irgendwie bedrückend leise wurde, platzte Fritz herein. "Es ist soweit. Du solltest dich beeilen, denn die Sau ist erfahren. Es wird nicht lange dauern!" Angela sprang geradezu auf und lief so schnell sie konnte hinter Fritz her, der wieder den Rückzug in den Stall angetreten hatte. Als sie dort angekommen war, hatte Fritz eine kleine Bank vor der Box aufgestellt und saß bereits darauf. Angela kam dazu und setzte sich daneben. Fritz sah sich das Schauspiel zum x-ten Mal an, trotzdem verfolgte er alles mit Argusaugen. "Wie schon gesagt, eine erfahrene Sau. Da muss man nicht helfen. Ich sitze nur zur Sicherheit hier, falls ...
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