Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
Leistungen, die dahinter stehen." Angela drehte ihren Kopf in seine Richtung. "Angela!", sagte sie, "Bitte keine Polizei!" Heinrich drehte seinen Kopf in Richtung Franz und meinte nur: "Nach Hause!" Franz ließ einmal eine Peitsche knallen und das kraftvolle Pferd setzte sich in Bewegung. Unter normalen Umständen hätte Angela die Fahrt sicher genossen, obwohl es stürmte und der Schnee in ihr Gesicht peitschte. Damit sie dort besser geschützt war, hatte Heinrich ihr ebenfalls eine Mütze aufgesetzt, die im Schlitten lag, trotzdem war ein schmaler Streifen mitsamt den Augen ungeschützt und dort traf sie die Kälte. Schnell tränten ihr die Augen und sie schloss diese. War ihr zuvor schon einigermaßen warm geworden, merkte sie jetzt, wie die Wärme der Decken in ihren Körper floss. Dies hatte einen unangenehmen Nebeneffekt. Hatte die Kälte zuvor gekühlt, begann die Gesichtshälfte jetzt zu pochen, wo sie von Thomas getroffen worden war. Sicher hatte sie inzwischen eine andere Farbe angenommen und sah fürchterlich aus. Doch dann machte sie Ihre Augen zu, um nicht dauernd den Schnee hinein zu bekommen, und verfiel in eine Art Dämmerzustand. Sie schlief nicht, war aber auch nicht wach. Lauschte den Schellen am Wagen die den Rhythmus wiedergaben, wie das Pferd sich bewegte. Dazu kamen nur noch die Geräusche des Windes und das leise Knirschen der Kufen, die sich über den Schnee schoben. Dies dauerte etwa eine halbe Stunde, dann waren sie am Zielort angekommen. Angela merkte es ...
instinktiv und öffnete ihre Augen. Vor ihnen lag ein Hof, welcher aus zwei Gebäuden bestand. Eins war das Wohnhaus, das andere sicher ein Wirtschaftsgebäude. Im Haupthaus war ein Fenster erleuchtet und wirkte in der Dunkelheit der Nacht, wie ein Ziel für verloren gegangene Seelen. Eine Seele wie ihre, die nicht wusste, wohin sie sich wenden sollte. Das Haus war mit Reet gedeckt und schien sich in Wind zu ducken. Trotzdem war es größer als ein normales Haus. Der Schnee lag schon dick auf dem Dach und es machte alles einen verträumten Eindruck. Der Schlitten hielt vor dem Eingang ein und Heinrich sprang heraus. Dann umrundete er den Schlitten, öffnete ihre Tür und hob sie heraus. "Ich kann selber laufen!", sagte Angela nun, aber er meinte nur, "aber nicht mit dem Mantel. Das haben wir schon einmal gesehen!" Dabei grinste er sie an und sein Gesicht zeigte etwas Fröhliches, vielleicht Belustigtes. Auf alle Fälle wirkte es sehr ehrlich. Angela meinte zu wissen, dass jemand der etwas Übles vorhatte, so nicht aussehen konnte. Das beruhigte sie wieder ein wenig, obwohl sie immer noch nicht wusste, wohin das alles führen würde. Auf alle Fälle war sie hier draußen allem und jedem ausgeliefert. Aber sie hatte es ja so gewollt. Sie hätte jetzt auch bei der Polizei sitzen können, hätte diverse Befragungen über sich ergehen lassen müssen. Dabei hätte man ihr vielleicht einen Kaffee angeboten. Mehr nicht. Was wäre das Ende vom Lied gewesen. Sie wusste es nicht. Wahrscheinlich irgendeine karitative ...