1. Wenn die Nachtigall erwacht 05


    Datum: 21.01.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: by_Faith_

    aus Spaß«, sagte Miriam und schaute wieder zu Sven. Sie zeigte mit den Augen auf eine alte Couchgarnitur, die von den Vorbesitzern zurückgelassen wurde, und Sven nickte zustimmend. Die Maklerin bemerkte, dass ihre Kunden, die für dieses Objekt viel zu jung waren, mit Blicken kommunizierten. Sie musterte die attraktive Blondine, die ihre optischen Attribute mit einem überwältigendem Charme herüberbringen konnte, um dann, einen Wimpernschlag später, eine herablassende Arroganz an den Tag zu legen, der einem das Fürchten lehrte. Der junge Mann stand hoch in der Gunst seiner Partnerin, während die Blondine ihr nur eine kühle Fassade präsentierte. Es war für den jungen Mann bestimmt nicht leicht, neben solch einer Flamme zu bestehen. Er besaß alle körperlichen Veranlagungen für das, was man einen gestandenen Mann nannte. Ihm fehlten lediglich noch ein paar Jahre Erfahrung, um auch so aufzutreten. »Wir möchten uns das Haus eine Stunde ungestört anschauen«, sagte Sven. Er streifte seinen Rucksack ab und stellte ihn besitzergreifend auf den Boden des Wohnzimmers. Genauso gut hätte er eine Flagge in das Echtholzparkett rammen können. »Das geht nicht«, sagte die Maklerin empört. »Warum? Ich kann bei jedem klapprigen Gebrauchtwagen eine Probefahrt verlangen, da ist eine Stunde bei solch einem Haus doch das Mindeste«, entgegnete Sven. »Ich kann Sie hier doch nicht alleine lassen.« »Gut, dann suchen wir uns einen anderen Vermittler«, entschied Miriam und ging mit festen Schritten ...
     Richtung Ausgang. »Moment!«, sage die Maklerin und schaute auf die Uhr, »eine Stunde, ab jetzt. Ich warte draußen im Auto.« Ihre Pumps hallten auf dem Marmor des Eingangsbereichs, dann fiel die schwere Eichenholztür ins Schloss. Sven rannte in die Küche und spähte durchs Fenster. »Sie geht ins Auto, macht sich eine Zigarette an und spielt mit ihrem Smartphone.« »Worauf wartest Du dann noch«, fragte Miriam. Sie stand wie eine Werbeikone für exklusive Einbauküchen neben dem großen Kühlschrank und klimperte mit den Wimpern. Das eng anliegende, langärmelige Häkelkleid aus dunkelgrauer Wolle schmiegte sich an ihren kurvenreichen Körper. Es endete kurz über den Knien und gab ein Stück von der anthrazitfarbenen, blickdichten Nylonstrumpfhose preis. Knapp unter den Knien begannen die schwarzen Schaftstiefel mit den hohen Absätzen. Sie gingen gemeinsam zurück ins Wohnzimmer. Sven holte einen Pack Abdeckfolie für Renovierungsarbeiten aus dem Rucksack und deckte den großen Ledersessel und das nähere Umfeld damit ab. Miriam zog ihr Kleid über den Kopf und war obenrum nackt. Mit routinierten Handgriffen bändigte sie ihre Haare zu einem Pferdeschwanz, drehte ihn nach oben, und fixierte den provisorischen Dutt mit einem Haargummi. Sven war bereits nackt, als Miriam ihre Stiefel und die Strumpfhose auszog. Sie nahm auf der vorderen Kante des Sessels Platz und lehnte sich weit zurück, sodass sie mehr auf der Sitzfläche lag als saß. In einer galanten Bewegung hob sie ihre langen Beine an, bis die ...
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