1. Dinner erotica


    Datum: 22.12.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Coq au Vin

    dieser Eigenschaften übte jene Faszination aus, der ich plötzlich erlegen war. "Guten Appetit," sagte Martina. Sie grinste mich an, als ahne sie was in mir vorginge. Verheißungsvoll schaute sie zu Konrad hinüber, als wolle sie ihm unauffällig, mit geübtem Blick wie er unter Paaren üblich ist, mitteilen, dass ich dank Cordulas Anwesenheit endgültig die Fassung verloren habe. Und Konrads erwiderndes Grinsen, das ich aus einem Augenwinkel heraus beobachten konnte, bedeutete wohl, dass die beiden gleicher Meinung waren. In den ersten Momenten aß jeder stumm vor sich hin. Martina hatte das Filet perfekt zubereitet. Die Gnocchi hatte sie mit frischem Thymian, mit Knoblauch, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und mit geriebenem Parmesan verfeinert. "Na, was sagt der Feinschmecker?" Cordula sah mich an, lächelte und trank einen Schluck Wein. Sie spitzte etwas die Lippen dabei, ließ den Wein über die Zunge gleiten und deutlich sah ich, wie markant ihre Kieferknochen durch das Schmecken des Weines hervortraten. Zufrieden nickte ich. Anerkennend warf ich einen Blick hinüber zu Martina, die zu schätzen wusste, dass ich ihr zwar ein stummes Lob ausgesprochen hatte, aber meine Gestik verriet, dass ich es ernst meinte. Und wenn eines stimmte an den Flunkereien, die Martina und Konrad der bedauernswerten Cordula aufgetischt hatten, von gutem Wein und gutem Essen verstand ich durchaus etwas. Anerkennend erhob ich mein Glas. Ich lächelte hinüber zu Martina, zu Cordula, zu Konrad und dann ...
     wieder in Richtung der Köchin. "Auf dein Wohl, Martina." Wir stießen an, obwohl ich das Klirren von Gläsern nicht mochte und alle nahmen wir einen Schluck des vollmundigen Rotweins, dessen leichter Barriqueton zum Glück nicht zu aufdringlich wirkte. Viele Barriqueweine schmecken nach einer Weile sehr holzig. Wir aßen langsam. Zum Glück. Ich hasse schnelle Esser. Es ist schlecht für die Verdauung, es ist kein Benehmen, es ist primitiv. Es wäre eine Beleidigung für die Person, die stundenlang damit beschäftigt war etwas Gutes auf den Tisch zu bringen. Und wir unterhielten uns angeregt. Wir lachten, wir aßen, wir redeten, wir tranken, mittlerweile die zweite Flasche Wein und so wie sich der Abend entwickelte würde es nicht die letzte sein. In diesen Momenten dominierten keine sexuellen Gelüste. Ein gelungenes Essen war zur Ablenkung hervorragend geeignet, vielleicht deshalb weil gutes Essen einen ähnlich hohen Stellenwert hat. Nun aber, da Cordula unbedingt darauf bestand, Martina beim Abräumen des Tisches zu helfen, erfasste mich diese unterschwellige Erregung aufs Neue. Augenblicklich wurde ich geil. Cordula war aufgestanden. Sie hatte die Serviette vom Rock genommen, mit den Händen ihren Rock glattgestrichen, hatte jeweils einen Teller in die rechte und die linke Hand genommen und war damit in die Küche gegangen. Und es war dieser rückwärtige Anblick, der mich nun nach einem guten und anregenden Essen wieder in alte Erregungszustände, in nichts als unverschämte Geilheit zurück ...
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