1. Das besondere Urlaubshotel


    Datum: 30.11.2018, Kategorien: Reif Autor: KleinUndDick

    Professionalität, mein Lieber. Ich bin geschäftlich hier, nicht zum Vergnügen“, mein Ton war angemessen, als Mitarbeiterin. Sein Kopf schnellte hoch und er sah mich böse an. In diesem Moment, fuhr der Fahrer los. Wir hatten eine dreiviertel Stunde Fahrt vor uns. Worüber sollte ich mich mit ihm bloß unterhalten? „Du bist heute als Testerin mit dabei, also wirst du dich wohl oder übel, amüsieren müssen. Wenn du es nicht tust, ist unser Projekt fehl geschlagen“, konterte er gekonnt und ich sah ihn nur schweigend an. Plötzlich ertönte klassische Musik und Paul Potts sang: Nessum Dorma. Tränen traten mir in die Augen, denn ich war zutiefst gerührt. Olaf hatte sich alles gemerkt, was ich je erzählt hatte und setzte es am heutigen Abend um. Keine frischen Blumen, Schokolade, Musik. Das hatte noch kein Mann für mich getan... Wow und das für einen Jungen... Olaf ahnte wohl, was in mir vorging, denn er äußerte sich wieder: „Ich bin bald dreißig und schon lange kein Kind mehr. Wann begreifst du das endlich?“ Ich sah ihn neugierig an. Er war achtundzwanzig und ich doppelt so alt... Das würde niemals gut gehen, dachte ich. „Ich bin deine Mitarbeiterin, mehr kann ich dir nicht geben“, blieb ich auf meinem Standpunkt und richtete mein Kleid, dass ein wenig verrutscht war. „Dorina, bitte, gib mir eine Chance. Nur heute Abend, bitte“, bettelte Olaf und erneut sah ich ihn verwundert an. Hatte er nicht gesagt, dass er dominant sei? Wo blieb seine Selbstachtung. Meine hoch gezogene Braue ...
     erinnerte ihn wohl daran und er riss sich zusammen. „Sei für heute Abend, die Frau an meiner Seite. Du wirst es nicht bereuen“, so kannte ich ihn, aus dem Chat und so mochte ich ihn. Kurzentschlossen gab ich nach. Was konnte schon groß passieren? Im BH steckte Geld, für eine eventuelle Flucht. Wir würden in der Öffentlichkeit sein. Was soll es also? „Vergiss nicht, dass ich im Stande bin, mich zu wehren“, erinnerte ich ihn freundlich daran und sah aus dem Fenster. Die Autobahn zog sich endlos hin. „Du bist wunderschön, heute Abend“, schmeichelte Olaf mir und ich grinste ihn an. „Danke, aber das ist Geschmackssache“, hielt ich ihn absichtlich auf Abstand. Er wollte nach meiner Hand greifen, aber ich entzog sie ihm. Er reagierte ganz jovial und lenkte das Gespräch auf unsere Arbeit, ganz der Arbeitgeber. Vorerst beruhigt, lehnte ich mich entspannt zurück und genoss den Rest der Fahrt, die sehr angenehm verlief. Auf der Reeperbahn angekommen, wurden wir vor dem Tanzlokal heraus gelassen und einige Leute, die dort herum gingen, sahen gespannt zu uns herüber. Ob wir wohl ein prominentes Paar waren? Ich musste lachen. Ich und prominent... Wir betraten als erste die gemietete Bar und sprachen mit dem Geschäftsführer und seinen Rausschmeißern. Der Besitzer hätte anderweitig zu tun, wurde mir gesagt. Als Gastgeber, bekamen wir einen Platz auf der Empore, gleich neben dem Tanzparkett.Noch wurde keine Musik gespielt. Es war ein ganz besonderes Lokal. Jeder Tisch war mit einem analogen Telefon ...
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