1. Die Grenze


    Datum: 13.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byNNNM

    dicke Beule. Aber ansonsten scheint es ihr, soweit ich das beurteilen kann, gut zu gehen." "Schön!" "Nur ihre Lungen...." Picard sah sie mit dem Blick an, den manchmal alte Verehrer ihren Frauen zuwerfen. "Ja?" "Nun, mit ihnen scheint etwas nicht zu stimmen. Es könnte sein, dass sie über die Haut atmet." Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern, "Außerdem gibt es da noch einige Organe, die mir vollkommen fremd sind. Und ihre Haut ist auch seltsam." Picard richtete sich auf und schaute die Gerettete mit zusammengekniffenen Augen an. "Interessant!" sagte er in einem Ton, als ob er ein seltenes archäologisches Stück untersuchen würde. Dann entspannte er sich sichtlich, senkte den Blick und sah der jungen Frau, welche zusammengekrümmt auf der Krankenliege saß und sich hinter Riker zu verbergen versuchte, in die Augen. Sie hatte glatte hellblonde Haare und ein unschuldiges, mädchenhaftes, vielleicht auch etwas naives Gesicht. Zart sah sie aus und schutzbedürftig. Er rang seinem Gesicht ein steifes Lächeln ab. "Wie heißen Sie?" Keine Antwort. Unsicher schaute Picard seine Chefärztin an. "Nun, die Erlebnisse auf dem Schiff haben sie in eine Art Schockzustand versetzt. Sie redet nur mit Will. Zu ihm scheint sie Zutrauen zu haben. Wahrscheinlich, weil er sie gerettet hat." "Sie heißt Lotani." fügte Riker hinzu, wie um das Gesagte zu bekräftigen. "Gut! Tja, also... Will! Kümmern Sie sich um sie! Ich muss noch den Bericht von Mr. Data durchgehen." Mit diesen Worten verließ der Captain ...
     die Krankenstation. Riker schaute ihm verdutzt nach. "Was hat er denn?" Beverly lächelte nachsichtig. "Ich glaube, in Anwesenheit von..., nun, von jungen hübschen Frauen fühlt er sich... unwohl..." "Ach so." Riker hob eine Augenbraue hoch. "Was machen wir jetzt mit ihr?" "Hier auf der Krankenstation kann sie nicht bleiben. Sie hat keine physischen Schäden. Zumindest soweit ich das beurteilen kann. Du bist Erster Offizier. Ihr ein Quartier zu besorgen, ist deine Aufgabe." "Nein!" rief das Mädchen von hinter Riker. "Ich will nicht alleine sein!" Sie hatte eine reine, glockenhelle Stimme. In ihrer Unsicherheit wirkte sie jünger, als sie aussah. Ein kurzes Schweigen entstand, aber noch bevor Beverly einen Vorschlag machen konnte, fuhr Riker fort. "Beverly, du hast doch Erfahrung darin, mit - nun sagen wir - unreifen jungen Erwachsenen... zusammenzuleben," sagte Riker jovial und lächelte die Ärztin mit seinem verführerischsten Schelmenlächeln an. Beverly wusste sofort, was er wollte. Seit Wesley groß war, hatte sie sich um niemanden kümmern müssen, jedenfalls nicht außerhalb der Krankenstation. Und sie vermisste es. Sie lächelte, mehr in sich hinein als zu Will, und sagte: "Also gut!" In einer Woche, wenn ihr eigener Sohn Wesley zu einem Urlaub von der Ausbildung bei der Sternenflotte an Bord kommen würde, wäre das Mädchen sicherlich wieder so weit, dass es alleine in einem Quartier schlafen könnte. "Ich will aber bei ihm bleiben!" sagte das Mädchen schwach von hinter Rikers Rücken ...
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